Katze in Wohnung halten:Dein Guide für eine glückliche Wohnungskatze

Viele glauben, Katzen brauchen unbedingt Freigang, um glücklich zu sein. Doch auch in der Wohnung können sie ein erfülltes Leben führen – wenn ihre Bedürfnisse beachtet werden. In diesem Artikel erfährst du, worauf es bei der Wohnungshaltung ankommt und wie du deiner Katze ein passendes Umfeld bietest.

Julia Link: Redakteurin bei ecats
Julia Linke
21.05.2025
Consurso Completo Cross Country

Vorteile der Wohnungshaltung

Warum solltest du in Betracht ziehen, deine Katze ausschließlich in der Wohnung zu halten? Es gibt gute Gründe, die für diesen Lebensstil sprechen – sowohl aus Sicht der Tiergesundheit als auch der Sicherheit. Hier sind die wichtigsten Vorteile der Wohnungshaltung zusammengefasst.

Schutz vor Gefahren

Freigängerkatzen sind zahlreichen Risiken ausgesetzt, die in der Wohnung komplett entfallen. Dazu zählen unter anderem der Straßenverkehr, andere Tiere und giftige Pflanzen oder Substanzen. Besonders in urbanen Gebieten, in denen stark befahrene Straßen keine Seltenheit sind, kann die Wohnungshaltung also Leben retten. Auch der Kontakt mit Artgenossen birgt Gefahren: Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen oder FIV (Katzen-AIDS) können durch andere Tiere übertragen werden, während Wohnungskatzen hier deutlich weniger gefährdet sind.

Längere Lebenserwartung

Statistisch gesehen leben Wohnungskatzen oft mehrere Jahre länger als Freigänger. Der geringere Stress durch Gefahren, das reduzierte Verletzungsrisiko und eine engere Überwachung durch den Halter tragen wesentlich dazu bei, dass Wohnungskatzen eine höhere Lebenserwartung haben. Es ist also keineswegs so, dass Freigang automatisch zu einem erfüllteren Leben und dadurch längeren Leben führt – im Gegenteil: Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit kannst du deiner Wohnungskatze ein ebenso langes und glückliches Leben ermöglichen.

Katze steht auf einem beigen Katzenbaum
  • Wie viele Katzen kann man in einer Wohnung halten?
Die Anzahl hängt von der Größe der Wohnung, der verfügbaren Zeit für Pflege und Beschäftigung sowie der Persönlichkeit der Katzen ab. In einer kleinen Wohnung sollten maximal zwei Katzen leben.

Herausforderungen der Wohnungshaltung: Bedürfnisse einer Wohnungskatze

Natürlich bringt die Wohnungshaltung auch Herausforderungen mit sich. Katzen sind aktive und intelligente Tiere, die geregelte Abläufe sowie angemessene Beschäftigung benötigen, um gesund und zufrieden zu bleiben. Wenn du eine Katze in der Wohnung hältst, bist du in besonderem Maße dafür verantwortlich, ihren natürlichen Bedürfnissen Rechnung zu tragen.

Bewegung und geistige Stimulation

Auch Wohnungskatzen brauchen Bewegung – und das nicht zu knapp! Bewegung hilft nicht nur, Übergewicht vorzubeugen, sondern fördert auch die Vitalität und das Wohlbefinden deines pelzigen Mitbewohners. Spielzeuge wie Spielangeln, Bälle oder Federspiele sind großartige Möglichkeiten, um deine Katze aktiv zu halten. Noch besser: Interaktive Spielzeuge wie Futterlabyrinthe bieten gleichzeitig körperliche Aktivität und geistige Stimulation.

Abwechslung ist dabei das A und O. Katzen werden schnell gelangweilt, wenn sie immer die gleichen Spiele machen. Überleg dir immer wieder neue Reize oder Spiele, um die Neugier deiner Katze zu wecken. Auch Intelligenzspiele, bei denen deine Katze kleine Aufgaben lösen muss, um an Leckerchen zu kommen, sorgen für sinnvolle Beschäftigung.

Sozialverhalten und emotionale Bedürfnisse

Katzen in Wohnungshaltung können besonders unter Einsamkeit leiden, wenn sie zu wenig soziale Interaktion erleben. Das bedeutet: Deine Wohnungskatze braucht nicht nur körperliche Beschäftigung, sondern auch die Nähe zu dir oder anderen Artgenossen. Wenn du selbst viel arbeitest und tagsüber nicht zu Hause bist, kann es sinnvoll sein, eine zweite Katze zu adoptieren, damit dein Stubentiger einen Spielgefährten hat.

  • Welche Katze kann man alleine in der Wohnung halten?
Einzelgänger wie ältere Katzen oder bestimmte ruhige Rassen wie Britisch Kurzhaar können besser alleine in der Wohnung klar kommen, doch die meisten Katzen bevorzugen Gesellschaft.

Artgerechte Haltung einer Katze in der Wohnung

Schaffung eines katzengerechten Umfelds: Klettermöglichkeiten, Rückzugsorte und Aussichtsplätze

Damit sich deine Katze in der Wohnung richtig wohlfühlt, ist es wichtig, ein an ihre Bedürfnisse angepasstes Umfeld zu schaffen. Katzen sind von Natur aus neugierige, aktive und territoriale Tiere. Sie lieben es, ihr Revier zu durchstreifen – in einer Wohnung ist ihr Raum jedoch stark eingeschränkt. Das macht es umso wichtiger, ihnen ausreichend Möglichkeiten für Bewegung, Entspannung und Beschäftigung zu bieten.

Klettermöglichkeiten: Katzen sind geborene Kletterer. Egal, ob sie sich auf die Spitze eines Kratzbaums schwingen oder deinen Schrank als Aussichtspunkt nutzen: Höhen bedeuten für Katzen Sicherheit und Freiheit. Schaffe daher attraktive Klettermöglichkeiten, etwa eine Kombination aus Kratzbäumen, Regalen oder speziellen Wandinstallationen, die extra für Katzen gemacht sind. Achte dabei auf Stabilität und unterschiedliche Höhen, um ihrem natürlichen Bewegungsdrang gerecht zu werden.

Rückzugsorte: Genau wie wir Menschen brauchen auch Katzen hin und wieder einen Ort, an dem sie sich zurückziehen können. Körbchen, Höhlen oder einfach weiche Decken in ruhigen Zimmerecken sind ideal, damit sie sich entspannen können. Besonders scheue oder gestresste Katzen profitieren davon, solche Rückzugsorte nutzen zu dürfen.

Aussichtsplätze: Fensterbänke oder ein gut erreichbarer Bereich in Fensternähe sind für viele Katzen ein absolutes Highlight. Sie lieben es, draußen Vögel, Autos oder Passanten zu beobachten. Falls die Fensterbank nicht zugänglich ist, kannst du spezielle Katzenliegen besorgen, die du sicher am Fenster befestigst. So bietest du deiner Katze ein sicheres Vergnügen mit Ausblick!

Katze schaut aus einem Katzenbaum hervor

Die perfekte Beschäftigung für Wohnungskatzen: Spielzeuge, Intelligenzspiele und Interaktion mit dem Menschen

Katzen, die ausschließlich in der Wohnung gehalten werden, brauchen viel Abwechslung, um Langeweile und Frustration zu vermeiden. Hier sind einige Beschäftigungsmöglichkeiten, die deiner Katze sowohl körperliche als auch mentale Anregung bieten:

  • Spielzeuge: Federangeln, kleine Spielmäuse oder Bälle sind bewährte Klassiker. Achte darauf, sie regelmäßig zu wechseln, damit deine Katze das Interesse nicht verliert.
  • Intelligenzspiele: Futterlabyrinthe oder interaktive Spielzeuge, bei denen die Katze etwas „erarbeiten“ muss, fördern ihre Konzentration und regen den Spieltrieb an. Du kannst solche Spiele übrigens auch leicht selbst basteln – etwa mit Kartons und Leckerlis.
  • Interaktion mit dem Menschen: Egal, wie viele Spielzeuge du zur Verfügung stellst: Nichts kann die gemeinsame Spielzeit zwischen dir und deiner Katze ersetzen. Katzen lieben es, mit ihrem Menschen zu interagieren und diese Zeit stärkt gleichzeitig eure Bindung.

Fensterbänke, Katzenbalkone und gesicherte Ausblicke

Wohnungskatzen bekommen oft nur selten direkten Kontakt zur Außenwelt. Damit sie dennoch das Treiben draußen beobachten und frische Luft genießen können, gibt es einige Möglichkeiten:

Fensterbänke: Wie oben schon erwähnt, sind Fensterbänke hervorragende Beobachtungspunkte für Katzen. Sorge dafür, dass sie weich ausgepolstert sind und das Fenster gesichert ist, um Unfälle zu vermeiden. Spezielle Schutznetze oder Fliegengitter sind hier Gold wert.

Katzenbalkone: Wenn du einen Balkon hast, kannst du diesen zu einem sicheren Spiel- und Beobachtungsbereich für deine Katze umfunktionieren. Mit einem Katzennetz und einigen Pflanzen oder Versteckmöglichkeiten lässt sich ein kleiner „Dschungel“ schaffen, der deiner Katze spannende neue Eindrücke bietet. Denke daran, darauf zu achten, dass die verwendeten Pflanzen ungiftig für Katzen sind.

Gesicherte Ausblicke: Auch wenn du keinen Balkon hast, kannst du Fensterplätze so gestalten, dass deine Katze optimal von dort hinausblicken kann. Manchmal machen schon kleine Veränderungen, wie das Umstellen eines Möbelstücks, einen großen Unterschied!

  • Wird eine Katze in der Wohnung glücklich sein?
Ja, eine Katze kann auch in der Wohnung glücklich sein, solange du ihr Abwechslung, Spielmöglichkeiten und ausreichend Aufmerksamkeit bietest.

Die richtige Ernährung für Wohnungskatzen

Anpassung des Futters an den geringeren Bewegungsbedarf

Wohnungskatzen bewegen sich in der Regel weniger als Freigänger, was bedeutet, dass sie auch weniger Energie verbrennen. Es ist daher wichtig, das Futter deiner Katze entsprechend auszuwählen, um Übergewicht zu vermeiden. Spezielles Katzenfutter für Wohnungskatzen enthält oft weniger Kalorien und bietet gleichzeitig wichtige Ballaststoffe, um die Verdauung zu unterstützen.

Gib deiner Katze genau die richtige Menge an Futter – weder zu wenig noch zu viel. Auf den Verpackungen findest du oft Angaben zur empfohlenen Fütterungsmenge im Verhältnis zum Gewicht deiner Katze. Behalte auch immer ihren Gesundheitszustand im Blick und sprich bei Unsicherheiten mit deinem Tierarzt.

Vermeidung von Übergewicht durch gezielte Fütterungsstrategien

Übergewicht ist ein häufiges Problem bei Wohnungskatzen. Um dies zu vermeiden, kannst du folgende Fütterungsstrategien anwenden:

  • Portionierung: Anstatt deiner Katze das Futter auf einmal bereitzustellen, teile es in kleinere Portionen über den Tag auf.
  • Futterspiele: Verwende Futterbälle oder verstecke das Futter an verschiedenen Orten. So sorgst du für mehr Bewegung und Spaß beim Fressen.
  • Keine freien Leckerlis: Reduziere oder vermeide unkontrolliertes Geben von Snacks. Diese kleinen Häppchen summieren sich schnell!
Katze liegt im Wohnzimmer auf dem Boden
  • Ist Katzenhaltung in der Wohnung Tierquälerei?
Nein, nicht grundsätzlich. Es wird erst problematisch, wenn den Katzen Bewegung, mentale Anregung oder soziale Kontakte fehlen.

Häufige Probleme und ihre Lösungen

Langeweile, Aggression oder Verhaltensauffälligkeiten

Katzen in Wohnungen zeigen manchmal Verhaltensauffälligkeiten wie Langeweile oder Aggression. Diese Probleme lassen sich oft durch vermehrte Beschäftigung und kleine Anpassungen im Alltag beheben:

Langeweile: Beschäftigung ist der Schlüssel. Plane täglich Spieleinheiten ein und stelle deiner Katze wechselnde Spielzeuge zur Verfügung.

Aggression: Aggression kann oft durch Stress ausgelöst werden. Überlege, ob es Veränderungen im Tagesablauf oder der Umgebung gab, die deine Katze belasten könnten. Schaffe eine ruhigere Atmosphäre und biete mehr Rückzugsorte an.

Tipps zur Eingewöhnung von Katzen in Wohnungen (für Neulinge)

Wenn du gerade erst eine Katze in dein Zuhause aufnimmst, ist die Eingewöhnung besonders wichtig. Hier ein paar Tipps:

  • Früher Kontakt: Sei von Anfang an präsent, aber dränge dich nicht auf. Lass die Katze selbst entscheiden, wann sie den Kontakt sucht.
  • Eigener Bereich: Stelle deiner Katze anfangs einen eigenen Bereich zur Verfügung, in dem sie Futter, Wasser und ein Katzenklo hat.
  • Geduld zeigen: Jede Katze ist anders. Manche Tiere brauchen nur wenige Tage, um sich einzugewöhnen, andere Wochen. Gib deiner Katze Zeit!

Mit diesen Tipps wird deine Wohnung zu einem katzengerechten Zuhause, in dem sich deine Samtpfote pudelwohl fühlt!

Häufig gestellte Fragen

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Wie viele Katzen kann man in einer Wohnung halten?

Die Anzahl hängt von der Größe der Wohnung, der verfügbaren Zeit für Pflege und Beschäftigung sowie der Persönlichkeit der Katzen ab. In einer kleinen Wohnung sollten maximal zwei Katzen leben.
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Welche Katze kann man alleine in der Wohnung halten?

Einzelgänger wie ältere Katzen oder bestimmte ruhige Rassen wie Britisch Kurzhaar können besser alleine in der Wohnung klar kommen, doch die meisten Katzen bevorzugen Gesellschaft.
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Ist Katzenhaltung in der Wohnung Tierquälerei?

Nein, nicht grundsätzlich. Es wird erst problematisch, wenn den Katzen Bewegung, mentale Anregung oder soziale Kontakte fehlen.
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Wird eine Katze in der Wohnung glücklich sein?

Ja, eine Katze kann auch in der Wohnung glücklich sein, solange du ihr Abwechslung, Spielmöglichkeiten und ausreichend Aufmerksamkeit bietest.

Julia Linke

Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.


Als Katzenmama und -expertin bekommst du von mir regelmäßig News und Ratgeber aus der Katzenwelt. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du mir jederzeit unter j.linke@ecats.de schreiben.

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