Katzen Revier markieren:Die besten Strategien gegen unerwünschtes Markieren

24.09.2025

Warum markiert meine Katze ihr Revier? – Die Ursachen verstehen
Natürliches Verhalten von Katzen
Das Markieren gehört zum absoluten Grundverhalten von Katzen. In der Natur ist der Lebensraum einer Katze eng an ihre Überlebensstrategien geknüpft. Durch das Markieren mit Urin, Kratzspuren oder dem Reiben von Kopf und Körper kennzeichnen Katzen ihr Revier. Es dient dazu, andere Katzen davon zu informieren, wer hier das Sagen hat.
Beim Markieren mit Urin sprüht deine Katze kleine Mengen an senkrechte Flächen wie Türen, Wände oder Stühle. Das ist kein Zufall – senkrechte Flächen erhöhen die Sichtbarkeit (oder besser gesagt: die „Riechbarkeit“) der Markierung für andere Tiere. Dieses Verhalten dient aber nicht nur der Revierabgrenzung, sondern auch der Orientierung – durch die eigenen Gerüche „verortet“ sich die Katze in ihrem Umfeld. Diese Duftsignale helfen ihr, Stress zu reduzieren und Sicherheit zu gewinnen.
Aber nicht nur der Duft von Urin spielt eine Rolle. Kratzen hinterlässt nicht nur sichtbare Spuren, sondern auch Duftstoffe aus speziellen Drüsen in den Pfoten. Selbst scheinbar freundliches Verhalten – etwa das liebevolle Reiben des Kopfes an dir oder an Möbelstücken – erfüllt ein klares Ziel: Mit Hilfe von Pheromonen macht deine Katze klar, was zu ihrem Revier gehört. Auch das Reiben am Türrahmen oder Sofa dient der Wiederherstellung einer geruchlichen „Normalität“, wenn sich etwas verändert hat.
Markieren durch Gerüche
Katzen nutzen ihre natürlichen Duftdrüsen an Pfoten, Kinn, Wange und sogar dem Schwanz, um Botschaften zu hinterlassen. Ein einfaches Beispiel: Wenn deine Katze auffällig oft mit dem Kopf an dir reibt, zeigt sie dir nicht nur, dass sie dich mag – sie markiert dich buchstäblich als Teil ihres Territoriums.
Dieser natürliche Instinkt der Katzen hat evolutionsbiologische Wurzeln. Indem sie ihre Duftstoffe verbreiten, können sie ihre Präsenz betonen, aber auch ein gewisses Maß an Sicherheit gewinnen – schließlich riecht in ihrem Revier alles nach „ihnen“. Besonders in mehrkatzigen Haushalten oder bei Freigängern kann dieser Duftaustausch helfen, die soziale Rangordnung zu festigen oder Konflikte zu vermeiden. Reiben und Kratzen ist also nicht nur Kommunikation nach außen, sondern auch ein Mechanismus zur sozialen Anpassung im Katzenkosmos.

Stress und Unsicherheit als Auslöser
Markierverhalten kann sich verstärken, wenn deine Katze unter Stress steht oder sich unsicher fühlt. Das können offensichtliche Veränderungen sein, wie ein Umzug, aber auch subtilere Veränderungen, wie ein neuer Teppich oder eine andere Person im Haushalt. Besonders bei Katzen, die sensibel auf Veränderungen reagieren, wird das Markieren oft zur Methode, um ihrer Anspannung Luft zu machen.
Auch die Anwesenheit anderer Katzen – sowohl im Haushalt als auch draußen – kann Konkurrenzgefühle wecken, die das Markieren intensivieren. Sichtkontakt zu fremden Katzen durch das Fenster, Gerüche auf Schuhen oder neue Möbelstücke mit fremden Gerüchen: All das kann das Gefühl territorialer Verunsicherung hervorrufen. Manche Katzen reagieren schon auf Lärm oder Besuch mit Markieren – insbesondere dann, wenn sie keine Rückzugsorte haben.
Wenn deine Katze aggressiv markiert, also beispielsweise an mehreren Stellen kurz hintereinander und auffällig häufig, kann das ein Zeichen emotionaler Überforderung sein. In diesen Fällen ist es besonders wichtig, der Ursache fürs Unwohlsein auf den Grund zu gehen.
- Kann auch eine Wohnungskatze Revier markieren?
Kater oder Katze? – Geschlecht und Markierverhalten
Kater markieren häufiger
Ein vielerorts bekanntes Phänomen: Unkastrierte Kater neigen besonders stark zum Markieren. Hormonell bedingt steht dieses Verhalten oft in direktem Zusammenhang mit der Fortpflanzung. Der Urin von unkastrierten Katern enthält Pheromone, die anderen Katzen signalisieren: „Ich bin hier und auf Partnersuche!“ Dieses Verhalten zeigt sich oft schon im jungen Alter – bereits mit sechs Monaten beginnen viele Kater, Urinmarken zu setzen.
Doch aufgepasst – auch kastrierte Kater können markieren. Oft geschieht das in Situationen, in denen sie sich unsicher fühlen oder Territorialkonflikte ausfechten. Eine Kastration kann das Verhalten allerdings in den meisten Fällen deutlich reduzieren. Studien zeigen, dass bei rund 90 % der Kater das Markieren nach der Kastration deutlich zurückgeht. Dennoch ist das kein Garant – Persönlichkeit, Haltung und Umwelt spielen ebenfalls eine wichtige Rolle.
Weibliche Katzen und Markieren
Weibliche Katzen fallen, was das Markieren angeht, weniger auf. Dennoch sind sie nicht frei von diesem Verhalten. Besonders während der Rolligkeit neigen weibliche Katzen dazu, ihr Revier zu markieren. Das geschieht ebenfalls meistens durch Urinmarken und in einigen Fällen auch durch Kratzspuren.
Interessant ist, dass weibliche Katzen ihr Markierverhalten oft einstellen, sobald sie kastriert sind. Doch auch hier gibt es Ausnahmen – vor allem bei Stresssituationen. Manche Katzen entwickeln ein territoriales Verhalten, wenn sie sich bedroht fühlen – etwa durch neue Katzen im Haushalt oder häufig wechselnde Umgebungen.

Wie erkenne ich das Markierverhalten meiner Katze?
Viele Katzenhalter sind sich unsicher, ob es sich beim Verhalten ihrer Katze um Markieren oder schlichtweg unsauberem Verhalten handelt. Doch es gibt Unterschiede, die dir den Weg weisen.
Urinmarkierungen sind oft klein und konzentrieren sich auf senkrechte Flächen wie Wände, Türrahmen oder Möbelränder. Die Katze hebt häufig den Schwanz, zittert leicht mit der Schwanzspitze – das ist typisch für das sogenannte „Urin-Sprühen“. Unsauberkeit hingegen äußert sich meist durch größere Urinpfützen, die an untypischen Orten wie Teppichen oder Betten zu finden sind. Diese Pfützen sind meist das Ergebnis einer vollständigen Blasenentleerung und keine bewusste Kommunikation dem Revier gegenüber.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal: Markieren erfolgt meist in bestimmten, bevorzugten Bereichen immer wieder. Beim unsauberen Verhalten hingegen wechselt die Katze häufiger den Ort – etwa aufgrund einer nicht akzeptierten Katzentoilette. Achte auch auf das Verhalten vor dem Urinieren: Scharrt deine Katze lange, dreht sich oder wirkt nervös, bevor sie uriniert, können Stress oder Unsicherheit eine Rolle spielen.
- Wie markiert eine Katze ihr Revier?
Eine Katze markiert ihr Revier durch das Setzen von Duftspuren. Sie reibt sich mit den Duftdrüsen an Wangen, Pfoten oder Schwanz an Objekten, nutzt Kratzspuren oder setzt Urinmarkierungen. So hinterlässt sie Botschaften für sich und andere Katzen.
Was kannst du gegen Markieren tun?
Auch wenn Markieren ein natürlicher Instinkt ist – du bist dem Verhalten nicht hilflos ausgeliefert.
Kastration als erste Maßnahme
Die Kastration ist oft der erste und wichtigste Schritt, um Markierverhalten bei Katzen, insbesondere bei Katern, zu minimieren. Die hormonellen Auslöser für das Markieren fallen weg, was das Verhalten bei den meisten Katzen stark reduziert.
Auch bei weiblichen Katzen kann eine Kastration helfen, das Markieren zu stoppen, insbesondere wenn es mit der Rolligkeit in Verbindung steht. Je jünger die Katze bei der Kastration ist – idealerweise vor dem Einsetzen der Geschlechtsreife – desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich das Verhalten gar nicht erst etabliert.
Stressfaktoren reduzieren
Da Stress einer der Hauptfaktoren für Markieren ist, solltest du versuchen, das Leben deiner Katze so entspannt wie möglich zu gestalten. Schaffe Rückzugsorte, an denen sie ungestört sein kann, und führe Veränderungen im Lebensumfeld (z. B. neue Möbel oder weitere Haustiere) schrittweise ein. Schon kleine Anpassungen wie ruhigere Ecken oder der Rückzug aus turbulenten Haushaltssituationen können helfen.
Hilfreich sind auch ritualisierte Abläufe und feste Futterzeiten, um deiner Katze Struktur und Sicherheit zu geben.
Mehrere Katzen im Haushalt
Hast du mehrere Katzen, könnte das Markieren Revierstreitigkeiten signalisieren. Futterstationen und Schlafplätze sollten für jede Katze individuell zugänglich sein, um Konflikte zu reduzieren. Auch das Einrichten von Futter- und Revierzonen ist hilfreich, um den Frieden im Haushalt zu wahren.
Versuche, keine gemeinsame Stillbeschäftigung zu erzwingen – nutze statt gemeinsamer Spielstunden lieber parallel stattfindendes Spielen mit ausreichender räumlicher Entfernung.

Wie reinigst du markierte Stellen richtig?
Gründliche Reinigung ist entscheidend, um Wiederholung zu vermeiden.
Urinreinigungsmittel verwenden
Um zu verhindern, dass deine Katze immer wieder an derselben Stelle markiert, ist die gründliche Reinigung entscheidend. Handelsübliche Urinreiniger sind speziell darauf ausgelegt, die enzymatischen Bestandteile des Urins zu zersetzen und den Geruch vollständig zu entfernen.
Reinige betroffene Stellen immer gründlich, damit deiner Katze nicht erneut in den Sinn kommt, sie „aufzufrischen“. Lass dich auch im Fachhandel beraten – dort findest du Reinigungsprodukte, die gezielt für Katzenprobleme entwickelt wurden.
Hausmittel vs. spezielle Reiniger
Zwar können Hausmittel wie Zitronensaft oder Essig den Geruch für uns Menschen mindern, doch für Katzen bleiben die Pheromone oft wahrnehmbar. Spezielle Enzymreiniger hingegen bauen die Geruchsstoffe vollständig ab und hinterlassen eine Fläche, die aus Katzensicht „neutral“ ist.
Achte darauf, keine scharfen Reiniger mit Ammoniak zu verwenden – dieser Geruch erinnert Katzen an Urin und könnte zum erneuten Markieren anregen.
- Warum beginnt meine Katze plötzlich mit dem Markieren, obwohl sie vorher nie markiert hat?
Plötzliche Markieranfälle können durch Veränderungen im Umfeld, neue Tiere, Umzüge oder sogar neue Gerüche ausgelöst werden. Auch gesundheitliche Beschwerden sollten ausgeschlossen werden.
Wann solltest du Hilfe holen?
Nicht jedes Markierverhalten lässt sich allein mit Kastration und Reinigung lösen.
Gesundheitliche Probleme ausschließen
Anhaltendes Markieren kann auch auf gesundheitliche Probleme wie Harnwegsinfekte, Blasenentzündungen oder andere Erkrankungen hinweisen. Wenn du dir unsicher bist, solltest du einen Tierarzt konsultieren, um mögliche physische Ursachen auszuschließen.
Erkrankungen der Harnwege äußern sich z. B. auch durch häufiges Wasserlassen, Schmerzlaute beim Urinieren oder Unruhe.
Verhaltenstherapie für Katzen
Wenn alle gesundheitlichen und umgebungsbedingten Faktoren überprüft wurden, kann ein Verhaltensexperte helfen. Diese Spezialisten analysieren das Verhalten deines Stubentigers und erarbeiten Strategien, um das Markieren zu minimieren oder vollständig zu beseitigen.
Verhaltenstherapie ist besonders hilfreich bei Katzen, die durch traumatische Erlebnisse, chronische Unsicherheit oder einem falschen Wohnumfeld zum Markieren neigen. In Kombination mit Pheromon-Sprays (z. B. synthetischen Analoga des Gesichtspheromons) können professionelle Strategien sehr erfolgreich sein.
Was solltest du dir merken?
Das Markieren des Reviers ist ein natürlicher Instinkt deiner Katze, der jedoch durch gezielte Maßnahmen wie Kastration, Stressreduktion und die richtige Reinigung der betroffenen Stellen verringert werden kann.
Wichtig ist, die Ursachen zu verstehen und genau zu beobachten, in welchen Momenten deine Katze zu markieren beginnt. Mit Geduld, Liebe und der richtigen Unterstützung schaffst du es, dieses Verhalten in den Griff zu bekommen – zum Wohle deiner Katze und deines Haushalts.
Häufig gestellte Fragen
Wie markiert eine Katze ihr Revier?
Eine Katze markiert ihr Revier durch das Setzen von Duftspuren. Sie reibt sich mit den Duftdrüsen an Wangen, Pfoten oder Schwanz an Objekten, nutzt Kratzspuren oder setzt Urinmarkierungen. So hinterlässt sie Botschaften für sich und andere Katzen.
Kann auch eine Wohnungskatze Revier markieren?
Ja, auch Wohnungskatzen zeigen Reviermarkieren – besonders, wenn Veränderungen in ihrer Umgebung auftreten oder sie sich durch äußere Reize gestört fühlen. Obwohl keine fremden Tiere ins „Revier“ eindringen, können fremde Gerüche oder Besucher Stress auslösen, was wiederum Markierverhalten provozieren kann.
Helfen Pheromon-Diffusoren gegen Markierverhalten?
Ja, synthetische Pheromone wie Feliway® können helfen, das Sicherheitsgefühl der Katze zu stärken und den Stress zu senken. Dadurch kann markierendes Verhalten reduziert werden, besonders in stressreichen Phasen wie Umzügen oder bei neuen Mitbewohnern.
Warum beginnt meine Katze plötzlich mit dem Markieren, obwohl sie vorher nie markiert hat?
Plötzliche Markieranfälle können durch Veränderungen im Umfeld, neue Tiere, Umzüge oder sogar neue Gerüche ausgelöst werden. Auch gesundheitliche Beschwerden sollten ausgeschlossen werden.
Kann Markieren auch Aufmerksamkeitssuche sein?
Eher nicht direkt. Katzen markieren primär aus instinktiven Gründen. Wenn jedoch ihr Stress durch eine zu geringe Interaktion oder Langeweile entsteht, kann das dazu führen, dass sie häufiger markieren.

Julia Linke
Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.
Als Katzenmama und -expertin bekommst du von mir regelmäßig News und Ratgeber aus der Katzenwelt. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du mir jederzeit unter j.linke@ecats.de schreiben.
Du möchtest immer up-to-date bleiben?
Dann abonniere jetzt unseren Newsletter und erfahre als erstes, was in der Welt der Katzen gerade spannend ist.