Perserkatze:Kuschelige Schönheit mit Charakter
Die Perserkatze zählt zu den ältesten und bekanntesten Katzenrassen – geliebt für ihr langes Fell, ihren sanften Blick und ihren einzigartigen Charakter. Doch ihre Haltung erfordert einiges an Wissen. In diesem Ratgeber erfährst du alles Wichtige zu Pflege, Haltung, Gesundheit und ihrer Eignung als Familienkatze.

25.06.2025

Perserkatze im Steckbrief
- Größe: mittelgroß bis groß (ca. 30–35 cm Schulterhöhe)
- Gewicht: 3,5 – 6,5 kg
- Fell: Langhaar, dicht und seidig
- Fellfarben: über 300 Farb- und Zeichnungsvarianten (weiß, blau, creme, schildpatt, silver shaded, etc.)
- Augenfarben: kupferfarben, bernsteinfarben, grün, blau (abhängig von Fellfarbe)
- Charakter: ruhig, verschmust, sanftmütig, wenig aktiv
- Lebenserwartung: 12 – 17 Jahre
- Herkunft: Iran (früher Persien), gezielte Zucht ab dem 17. Jahrhundert in Europa

- Wie viel kostet eine Perserkatze?
Je nach Zuchtlinie, Stammbaum und Typ (z. B. weiß, Point, seltene Farben) liegt der Perserkatze Preis zwischen 600 bis 1.500 Euro. Tiere mit Showqualität oder seltenen Farben können teurer sein.
Geschichte und Ursprung der Perserkatze
Die Ursprünge der Perserkatze reichen weit zurück bis ins alte Persien – dem heutigen Iran. Dort wurden langhaarige Katzen bereits früh als Statussymbole geschätzt. Im 17. Jahrhundert gelangten die ersten Exemplare über italienische Reisende nach Europa. Besonders in Großbritannien begann man die Perserkatzen gezielt weiterzuzüchten, um ihr Fell zu verlängern, die Kopfform zu verändern und ihre friedliche Art hervorzuheben.
Im 19. Jahrhundert erlangte die Rasse rasch Popularität, insbesondere bei wohlhabenden Damen der Oberschicht. Die erste offizielle Anerkennung als Rassekatze fand 1887 durch den „Governing Council of the Cat Fancy“ in England statt. Heute ist die Perserkatze weltweit bekannt, allerdings unterscheiden sich Zuchtstandards von Land zu Land, vor allem bezüglich der Nase und Kopfform.

Charakter und Wesen: Die gemütliche Diva unter den Stubentigern
Die Perserkatze ist der Inbegriff einer ruhigen und ausgeglichenen Katze. Sie liebt ihre gewohnte Umgebung, ist verschmust und sucht oft die Nähe ihrer Bezugsperson – ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ihr Charakter wird oft als sanft, charmant und besonders ausgeglichen beschrieben.
Die Perserkatze ist nicht sehr aktiv, spielt aber gerne in kurzen Intervallen – am liebsten mit ruhigem Spielzeug wie Fellmäusen oder Intelligenzspielzeugen. Sie hat ein für Katzen eher zurückhaltendes Temperament und ist kaum zu wilden Kletterpartien oder akrobatischen Sprüngen aufgelegt, wie man es von anderen Rassen kennt.
Durch ihre ruhige Art ist sie hervorragend für Familien mit kleinen Kindern geeignet – vorausgesetzt, sie bekommt Rückzugsorte und kein Kind drängt sich ihr auf. Auch mit anderen Haustieren (z. B. weiteren Katzen, ruhigen Hunden) versteht sie sich in der Regel problemlos, sofern die Vergesellschaftung behutsam erfolgt.
Eine ideale Katze für Menschen mit einem ruhigeren, strukturierten Alltag – die Perserkatze Charakter überzeugt gerade durch ihre Gelassenheit und Loyalität.
- Welche Bürste für Perserkatzen?
Am besten eignet sich eine grobzinkige Metallbürste kombiniert mit einem Entfilzungskamm, idealerweise täglich verwendet.
Typisches Aussehen und Rassestandard der Perserkatze
Die Perserkatze ist ohne Frage eine der auffälligsten Katzenrassen der Welt. Ihre Erscheinung ist geprägt von Eleganz, Sanftheit und einer unverkennbaren „Plüschigkeit„, die kein Entkommen lässt. Doch neben ihrem charakteristischen langen Fell ist vor allem das kurze, runde Gesicht mit der kleinen Nase namensgebend für die moderne Perserkatze.
Merkmale laut Rassestandard
- Körper: Mittelgroß, muskulös und gedrungen – sogenannte „Cobby“-Form. Kurze Beine und ein buschiger, runder Schwanz.
- Kopf und Gesicht: Extrem rund mit hochgesetzten, kleinen Ohren. Der Nasenrücken ist je nach Typ (traditionell oder modern) unterschiedlich stark verkürzt.
- Augen: Groß, rund und ausdrucksstark – mit Farben von Kupfer bis zu intensivem Blau (je nach Fellfarbe).
- Fell: Langhaarig bis seidig-weich, mit dichter Unterwolle. Benötigt tägliche Pflege (mehr dazu weiter unten).
Die Farbvielfalt der Perserkatze ist beeindruckend: Über 300 offiziell anerkannte Farbvarianten gibt es – von reinem Weiß über Schwarz, Blau, Creme bis hin zu Tabby, Smoke oder Colorpoint. Besonders beliebt sind etwa die Chinchilla-Perserkatzen mit weißem Fell und silbrigem Schimmer.
Obwohl das einzigartige Aussehen viele Katzenliebhaber begeistert, wirft es auch kritische Fragen auf: Die starke Verkürzung des Nasenrückens bei manchen Linien kann zu Atemproblemen führen – mehr dazu im Abschnitt Gesundheitsrisiken.

- Was ist das Besondere an Perserkatzen?
Perserkatzen sind für ihr langes, luxuriöses Fell, ihr ruhiges Wesen und ihren sanften Blick bekannt.
Pflege und Haltung: Anspruchsvoll, aber machbar
Die wohl größte Herausforderung bei der Haltung einer Perserkatze ist die Fellpflege. Das seidig-weiche, lange Fell neigt stark zu Verfilzungen und sollte täglich gebürstet werden. Besonders im Bereich hinter den Ohren, unter dem Bauch und an den Beinen bilden sich sonst schnell Knoten. Wöchentliche Fellkontrollen reichen hier nicht aus.
Augen und Nase brauchen ebenfalls Aufmerksamkeit: Viele Perserkatzen mit flacher Nase neigen zu tränenden Augen, da die Tränenkanäle verengt sind. Hier hilft ein tägliches Reinigen mit sanften Tüchern. Auch eine gewisse Anfälligkeit für Atemprobleme besteht bei extrem kurznasigen Varianten.
In Bezug auf Ernährung ist eine ausgewogene, proteinreiche Kost wichtig. Manche Perserkatzen haben empfindliche Verdauung oder neigen zu Übergewicht aufgrund ihres geringen Aktivitätslevels – daher lieber kleiner, hochwertiger füttern statt oft und viel.
Diese Katzen fühlen sich in reiner Wohnungshaltung sehr wohl, da sie wenig Entdeckungsdrang haben. Ideal ist eine Umgebung mit mehreren Rückzugsorten, Kratzbaum, Fensterplatz – und ganz viel Nähe zu ihren Menschen.
Gesundheit und mögliche Probleme: Zwischen Zucht und Verantwortung
Die Lebenserwartung einer Perserkatze liegt bei etwa 12 bis 17 Jahren – manche Exemplare erreichen sogar noch ein höheres Alter bei guter Pflege und artgerechter Haltung.
Leider sind durch züchterische Extreme einige Gesundheitsprobleme entstanden. Besonders Perserkatzen mit sehr flacher Nase (Stichwort „Perserkatze ohne Nase“) leiden häufiger an Atemwegserkrankungen, tränenden Augen und Zahnfehlstellungen. Diese Form der extremen Zucht wird zunehmend als Qualzucht kritisiert, weshalb seriöse Züchter wieder vermehrt dem ursprünglichen Typ mit weniger flacher Nasenpartie den Vorzug geben.
Typische rassespezifische Erkrankungen:
- PKD (Polyzystische Nierenerkrankung): Eine erbliche Erkrankung, die relativ häufig bei Persern auftritt.
- Hypertrophe Kardiomyopathie (HCM): Herzmuskelvergrößerung möglich, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen empfohlen.
- Zahnprobleme: Durch kurze Kieferstruktur neigen sie zu Zahnstein oder Zahnfehlstellungen.
- Atemprobleme: insbesondere bei flachnasigen Linien.
Ein verantwortungsvoller Züchter achtet daher auf Gesundheit und moderate Zuchtlinien – auch wenn der Preis dadurch etwas höher ausfällt. Gute Zucht ist jedoch immer günstiger als spätere hohe Tierarztkosten.

- Welches Futter für Perserkatzen?
Ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil, ohne Zucker und Getreide, ist für Perserkatzen ideal.
Ernährung der Perserkatze – Gesund und abgestimmt
Eine gute Ernährung sorgt nicht nur für ein glänzendes Fell, sondern auch für Gesundheit, Energie und Wohlbefinden deiner Perserkatze. Aufgrund ihrer speziellen Bedürfnisse – insbesondere beim Fellwechsel und in ruhigeren Lebensphasen – solltest du bewusst auf eine ausgewogene und hochwertige Ernährung achten.
Was gehört in den Napf?
- Proteinreiches Nassfutter: Hochwertige Fleischquellen sind besonders wichtig für Haut und Fell.
- Futter mit Omega-3- und -6-Fettsäuren: Diese fördern die Hautgesundheit und machen das seidenweiche Fell noch schöner.
- Zusätze: Biotin, Zink und Taurin sind ideal für gesunde Haut, Sehkraft und das Immunsystem.
Viele Halter greifen gerne zu speziell auf Langhaarkatzen abgestimmtem Futter. Diese Sorten sind oft reich an Faserstoffen, die die Bildung von Haarballen im Magen-Darm-Trakt reduzieren können. Auch der Wasserhaushalt spielt eine Rolle: Da viele Perserkatzen eher trinkfaul sind, kann ein Trinkbrunnen die Wasseraufnahme fördern.
Trockennahrung sollte nur ergänzend angeboten werden – auf Dauer kann Trockenfutter die Nieren belasten. Lieber zweimal täglich hochwertiges Nassfutter, ergänzt um kleine Leckereien oder Snacks.
- Wie aufwendig ist die Pflege einer Perserkatze?
Sehr aufwendig. Die Perserkatze benötigt tägliche Fellpflege, regelmäßige Augen- und Nasereinigung sowie strukturierte Fütterung. Zeit, Geduld und Routine sind hier wichtig.
Besonderheiten: Zwischen Luxuskatze und Pflegekönigin
Die Perserkatze gilt als Luxuskatze – nicht nur wegen ihres Aussehens, sondern auch, weil sie ein gewisses Maß an Zeit und Pflege braucht. Ihre züchterischen Eigenheiten – etwa bei der Nasenform oder den vielen Farbvariationen – machen sie für Liebhaber besonders interessant.
Unterschieden wird oft zwischen:
- Traditional Persians: mit geraderer Nase, ursprünglicher Typ.
- Peke-Faced Persians: stark verkürzter Nasenbereich, oft gesundheitlich problematisch.
- Himalayan Persians: Point-Zeichnung (ähnlich wie Siamkatzen), blaue Augen.
Länder wie Deutschland kontrollieren inzwischen stärker, ob gewisse Zuchtlinien mit Qualzuchtmerkmalen verbunden sind. Auch Tierheime stellen zunehmend ehemalige Zuchttiere zur Verfügung – eine Adoption ist oft eine sehr tierfreundliche Alternative!

Ist eine Perserkatze die richtige Katze für dich?
Bevor du dich für eine Perserkatze entscheidest, solltest du dir folgende Punkte ehrlich beantworten:
- Bin ich bereit, täglich Zeit für die Fellpflege zu investieren?
- Schätze ich ein ruhiges, entspanntes Zusammenleben mehr als wilde Spieleinlagen?
- Bin ich zuverlässig genug, um auch die regelmäßige Gesundheitsvorsorge ernst zu nehmen?
Die Perserkatze ist nicht „einfach nur schön“, sondern ein echtes Herzenskätzchen – aber nur für Menschen, die bereit sind, ihr etwas zurückzugeben. Ihre Ruhe, ihr Vertrauen und ihre Liebe bekommst du nicht geschenkt – aber du kannst sie dir verdienen. Und das macht den Zauber dieser Rasse aus.
- Wie ist der Charakter von Perserkatzen?
Sie sind ausgeglichen, verschmust, ruhig und anhänglich – eher Beobachter als Abenteurer.
Die Perserkatze: Majestätisch, liebevoll und anspruchsvoll
Wer eine treue, ruhige und ausdrucksstarke Katze sucht, wird in der Perserkatze einen wahren Schatz finden. Sie ist ein echtes Familienmitglied mit seidig glänzendem Fell, sanftem Blick und bedächtigem Schritt. Ihre Aufzucht braucht Geduld, Pflege und Verantwortungsbewusstsein – wird dir aber mit Zuneigung, Schönheit und Harmonie belohnt.
Wenn du dich auf das Abenteuer Perserkatze einlässt, wirst du schnell merken: Es geht nicht nur um Fell – es geht um Liebe, Vertrauen und Lebensqualität mit einer außergewöhnlichen Gefährtin.
Häufig gestellte Fragen
Wie viel kostet eine Perserkatze?
Je nach Zuchtlinie, Stammbaum und Typ (z. B. weiß, Point, seltene Farben) liegt der Perserkatze Preis zwischen 600 bis 1.500 Euro. Tiere mit Showqualität oder seltenen Farben können teurer sein.
Wie ist der Charakter von Perserkatzen?
Sie sind ausgeglichen, verschmust, ruhig und anhänglich – eher Beobachter als Abenteurer.
Welche Bürste für Perserkatzen?
Am besten eignet sich eine grobzinkige Metallbürste kombiniert mit einem Entfilzungskamm, idealerweise täglich verwendet.
Welches Futter für Perserkatzen?
Ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil, ohne Zucker und Getreide, ist für Perserkatzen ideal.
Wie aufwendig ist die Pflege einer Perserkatze?
Sehr aufwendig. Die Perserkatze benötigt tägliche Fellpflege, regelmäßige Augen- und Nasereinigung sowie strukturierte Fütterung. Zeit, Geduld und Routine sind hier wichtig.

Julia Linke
Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.
Als Katzenmama und -expertin bekommst du von mir regelmäßig News und Ratgeber aus der Katzenwelt. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du mir jederzeit unter j.linke@ecats.de schreiben.
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