American Curl im Steckbrief

  • Größe: Mittelgroß (25–30 cm Schulterhöhe)
  • Gewicht: 2,5–5 kg
  • Fell: Kurzhaar und Langhaarvariante
  • Farben: Alle Farben und Muster erlaubt
  • Augenfarbe: Vielfältig – grün, blau, bernsteinfarben, kupfer
  • Charakter: Sozial, verspielt, intelligent, freundlich
  • Lebenserwartung: 12–16 Jahre
  • Herkunft: USA, Kalifornien

Woher stammt die American Curl?

Die Geschichte der American Curl ist relativ jung – und beginnt, wie bei vielen Katzenrassen, ziemlich zufällig. Im Jahr 1981 fand ein Ehepaar in Lakewood, Kalifornien, eine streunende schwarze Langhaarkatze mit auffällig nach hinten gebogenen Ohren. Sie tauften die Katze „Shulamith“. Diese Katze wurde zur Stammutter aller heutigen American Curl-Katzen.

Als Shulamith schließlich Nachwuchs bekam, zeigte sich schnell, dass ihre kuriosen Ohren offenbar vererbbar waren. Einige der Kätzchen kamen ebenfalls mit rückwärts geschwungenen Ohren zur Welt – ein außergewöhnliches Merkmal, das bisher bei keiner anderen bekannten Rasse in dieser Form existierte.

Schnell wurden Züchter und Aussteller auf die außergewöhnlichen Katzen aufmerksam. Genetiker untersuchten die Tiere und stellten fest, dass das Ohr-Merkmal durch ein autosomal dominantes Gen ausgelöst wird. Bereits eine Curl mit einem normalen Partner kann also Curl-Kitten hervorbringen.

Dank der gezielten Zuchtarbeit wurde die American Curl 1986 von der Cat Fanciers’ Association (CFA) offiziell anerkannt. Heute sind American Curls in den USA gut etabliert, in Europa dagegen noch relativ selten. Ihre Beliebtheit steigt jedoch stetig – nicht zuletzt wegen ihrer anhänglichen Wesensart, der außergewöhnlichen Erscheinung und der unkomplizierten Haltung.

  • Wie viel kostet eine American Curl?

Der Preis für eine reinrassige American Curl liegt zwischen 800 € und 1500 €, je nach Züchter, Farbe und ob das Tier zur Zucht oder als Liebhabertier gedacht ist.

Wie sieht eine American Curl aus?

Optisch sticht bei der American Curl natürlich vor allem eines hervor: ihre Ohren. Sie sind nach hinten gebogen – ein Merkmal, das bei kaum einer anderen Rasse zu finden ist.

Die Ohrkrümmung entsteht in den ersten sieben bis zehn Tagen nach der Geburt. Anfangs sind die Ohren gerade, danach beginnen sie sich allmählich nach hinten zu rollen. Die endgültige Form erreicht die Ohrmuschel meist im Alter von vier Monaten. Die eigentliche Krümmung kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein – von leicht bis zu über 90 Grad. In der Zucht gelten gut geschwungene, gleichmäßig gerundete Ohren als typisches Qualitätsmerkmal.

Die Ohrknorpel müssen sehr vorsichtig behandelt werden, da sie empfindlich sind. Starkes Ziehen oder grobes Anfassen kann Schaden verursachen. Bei Kitten ist besondere Vorsicht geboten, da sich die Knorpel noch formen.

Welche Fellvarianten gibt es bei der American Curl?

Die American Curl gibt es in zwei Fellvarianten: Kurzhaar und Langhaar. Beide Formen haben ein seidiges, weiches Fell ohne Unterwolle – was bedeutet, dass sie relativ wenig haaren. Die Kurzhaarvariante gilt als besonders pflegeleicht, während das Langhaarfell etwas regelmäßiger gebürstet werden sollte.

Das Erscheinungsbild ist vielfältig: Zahlreiche Farben und Muster sind erlaubt – von einfarbig über getigert bis hin zu Schildpatt oder Point-Muster. Besonders beliebt sind klassische Farben wie Schwarz, Creme oder Silber. Im Ausstellungswesen werden keine Farbschläge bevorzugt – die Diversität ist ein Markenzeichen der Rasse.

Die Augen der American Curl sind mittelgroß bis groß, leicht oval und stehen weit auseinander. Die Farbvielfalt ist enorm und nicht an die Fellfarbe gebunden. Es kommen unter anderem Blau, Grün, Kupfer oder Gold vor – manchmal sogar zwei unterschiedliche Augenfarben (Odd-Eyes), was besonders faszinierend wirkt.

Wie groß wird eine American Curl?

Im Hinblick auf Größe und Gewicht gehört die American Curl zu den mittelgroßen Katzenrassen. Ausgewachsene Tiere erreichen etwa 25 bis 30 cm Schulterhöhe und zwischen 2,5 bis 5 Kilogramm Körpergewicht. Kater sind in der Regel etwas kräftiger und schwerer als weibliche Tiere.

Der Körperbau ist muskulös, ausgewogen und geschmeidig – ideal für eine bewegliche und aktive Katze. Verglichen mit typischen Großrassen wie Maine Coon oder Norwegischer Waldkatze ist die American Curl deutlich zierlicher, aber robuster als z. B. eine Siamkatze.

American Curl: Kitten sitzt neben Perlen
  • Ist die American Curl eine Qualzucht wegen ihrer Ohren?
Nein. Im Gegensatz zur Scottish Fold ist die Ohrmutation bei der American Curl nicht mit gesundheitlichen Problemen verbunden. Die Ohren müssen zwar vorsichtig behandelt werden, führen aber nicht zu Schmerzen oder Fehlbildungen.

Wie ist der Charakter der American Curl?

Die American Curl wird von vielen Besitzern als ein „guter Mix“ aus Selbstständigkeit und Bedürfnis nach Nähe beschrieben. Sie liebt Gesellschaft – ob nun mit Artgenossen, Hunden oder Menschen –, drängt sich aber nicht permanent auf. Besonders für Familien ist sie ideal, denn sie versteht sich meist hervorragend mit Kindern.

Typisch ist ihre verspielte und neugierige Art. Sie bleibt oft bis ins hohe Alter aktiv und verspielt – ein Verhalten, das sie mit dem Hundetrick „Apportieren“ unter Beweis stellt.

Viele American Curls lernen gerne kleine Tricks oder interagieren mit Intelligenzspielzeug. Diese intelligente Katze lässt sich mit positiver Bestärkung gut erziehen und ist offen für Neues.

Trotz ihrer verspielten Ader neigt die American Curl nicht zu Hyperaktivität. Sie hat zwar ein mittelhohes Aktivitätslevel, ist aber auch gerne Teil von entspannten Alltagsmomenten. Während du auf der Couch liest, legt sie sich gerne neben dich – oder gleich auf deinen Schoß.

Was das Sozialverhalten betrifft: American Curls sind ausgesprochen verträglich und freundlich. Sie kommen in der Regel gut mit anderen Katzen und auch mit Hunden zurecht. Als Einzelkatze kann sie gehalten werden, wenn sie ausreichend Aufmerksamkeit bekommt – sie hält aber durchaus etwas von Gesellschaft.

American Curl: Braune Katze schaut in die Kamera

Was ist bei Pflege und Haltung zu beachten?

Die Pflege der American Curl gestaltet sich weitgehend unkompliziert – vor allem die Kurzhaarvariante ist sehr pflegeleicht. Dennoch freut sich auch das Kurzhaarfell über gelegentliches Bürsten, um lose Haare zu entfernen und die Haut zu stimulieren. Die Langhaar-Curl braucht etwa ein- bis zweimal pro Woche Unterstützung durch Bürsten, damit das Fell nicht verfilzt.

Da American Curls empfindliche Ohren haben, solltest du beim Reinigen besonders vorsichtig sein. Die Ohrknorpel sind nicht so belastbar wie bei anderen Rassen. Vermeide grobes Anfassen und nutze bloß weiche Reinigungsmaterialien, wenn überhaupt nötig. Bei sichtbarem Schmutz oder Ohrenschmalz sprich lieber mit deinem Tierarzt.

Bei der Ernährung gelten keine rassespezifischen Besonderheiten. Eine ausgewogene, qualitativ hochwertige Katzenernährung – sei es Nassfutter, Trockenfutter oder BARF – ist entscheidend für die Gesundheit. Achte auf einen hohen Anteil tierischer Proteine, wenig Getreide und ausreichend Taurin.

American Curls brauchen trotz ihrer ruhigen Ausstrahlung regelmäßige geistige und körperliche Beschäftigung. Sie lieben Kratzbäume, Kletterelemente, Spielzeug mit Federn oder Bällen sowie interaktive Spiele. Auch Clickertraining oder Futterspiele bringen Spaß ins tägliche Leben.

Hinsichtlich der Haltungsbedingungen ist die Rasse recht anpassungsfähig. Sowohl Wohnungshaltung als auch ein katzensicherer Balkon oder Garten sind geeignet. Möchtest du deine American Curl als Freigänger halten, solltest du dies nur in ruhigen Gegenden tun oder in einem gesicherten Außengehege.

  • Eignet sich die American Curl für Familien mit Kindern?
Absolut! Sie ist verspielt, freundlich, geduldig und sehr sozial – eine perfekte Begleiterin für Kinder und andere Haustiere.

Gibt es gesundheitliche Risiken oder Qualzucht?

Die gekrümmten Ohren sind nicht nur optisch besonders, sondern auch genetisch spannend. Die Mutation, die für das „Curl“-Ohr verantwortlich ist, führt nicht – im Gegensatz zur Scottish Fold – zu degenerativen Erkrankungen des Ohrknorpels oder anderen gesundheitlichen Komplikationen.

Trotz häufiger Diskussionen gilt die American Curl daher nicht als Qualzucht. Seriöse Züchter achten darauf, keine Tiere mit Gesundheitsproblemen in der Zucht einzusetzen. In Untersuchungen wurden keine systemischen Erkrankungen im Zusammenhang mit der Ohrmutation festgestellt.

Allerdings bleibt die korrekte Auswahl der Elterntiere entscheidend. Du solltest nur bei Züchtern kaufen, die ein Gesundheitszeugnis sowie kontrollierte Zuchtbedingungen vorweisen können.

American Curl: Graue Katze schaut in die Kamera

Wie viel kostet eine American Curl?

Der Preis für eine reinrassige American Curl liegt zwischen 800 € und 1500 €, je nach Züchter, Farbe und ob das Tier zur Zucht oder als Liebhabertier gedacht ist. In Ausnahmefällen – etwa bei seltenem Farbschlag oder internationalen Championlinien – können die Preise sogar über 2000 € liegen.

Wichtige Preiskriterien sind:

  • Gesundheitstests und Impfstatus
  • anerkannter Stammbaum
  • seriöse Zuchtbedingungen
  • Sozialisierung und Aufzuchtqualität

Kaufe niemals aus dubiosen Quellen oder reiner Optik wegen – gesunde, sozial geprägte Katzen ersparen dir später hohe Tierarztkosten und Sorgen.

  • Ist die American Curl auch für Allergiker geeignet?

Die American Curl produziert weder mehr noch weniger Allergene als andere Katzen. Da das Fell keine Unterwolle hat, kann sich aber weniger Schuppen im Haushalt verteilen. Allergiker sollten vorab eine längere Kontaktprobe machen.

Was solltest du über American Curl Kitten wissen?

American Curl Kitten sehen bei der Geburt aus wie normale Katzenbabys – ihre Ohren sind noch gerade. Erst in den ersten Tagen krümmen sich die Ohrmuscheln allmählich. Diese Entwicklung ist entscheidend für die spätere Bewertung der Zuchtqualität.

Kitten sollten frühzeitig sozialisiert, regelmäßig entwurmt und geimpft werden. Seriöse Züchter geben American Curl Kitten frühestens im Alter von 12 Wochen, besser noch ab 14 Wochen ab, nachdem sie Stubenreinheit, Sozialverhalten und sichere Futteraufnahme erlernt haben.

Wenn du ein American Curl Kitten kaufen möchtest, informiere dich genau über die Zucht: Gibt es Gesundheitsnachweise? Leben die Tiere im Haus, mit Familienanschluss? Wie oft wird gezüchtet? In Deutschland sind registrierte Züchter beim 1. DEKZV e. V. oder FIFé gelistet – ein gutes Indiz für Seriosität.

Was solltest du dir merken?

Wenn du auf der Suche bist nach einer intelligenten, liebevollen und einzigartigen Katze mit sozialem Charakter und wenig Pflegeaufwand, könnte die American Curl dein perfektes Match sein! Sie bringt Charme, Verspieltheit und Anpassungsfähigkeit mit – ideal für Familien, Katzenfans und Berufstätige gleichermaßen.

Häufig gestellte Fragen

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Ist die American Curl eine Qualzucht wegen ihrer Ohren?

Nein. Im Gegensatz zur Scottish Fold ist die Ohrmutation bei der American Curl nicht mit gesundheitlichen Problemen verbunden. Die Ohren müssen zwar vorsichtig behandelt werden, führen aber nicht zu Schmerzen oder Fehlbildungen.

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Wie viel kostet eine American Curl?

Der Preis für eine reinrassige American Curl liegt zwischen 800 € und 1500 €, je nach Züchter, Farbe und ob das Tier zur Zucht oder als Liebhabertier gedacht ist.

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Eignet sich die American Curl für Familien mit Kindern?

Absolut! Sie ist verspielt, freundlich, geduldig und sehr sozial – eine perfekte Begleiterin für Kinder und andere Haustiere.

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Passt die American Curl zu mir?

Eigenschaft Wert
Aktivitätslevel 7/10
Größe Mittelgroß (25–30 cm)
Preis 800–1500 €
Charakter Sozial, verspielt, freundlich
Haltungsform Wohnung oder gesicherter Freigang
Für Anfänger geeignet Ja
Familientier Ja

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Ist die American Curl auch für Allergiker geeignet?

Die American Curl produziert weder mehr noch weniger Allergene als andere Katzen. Da das Fell keine Unterwolle hat, kann sich aber weniger Schuppen im Haushalt verteilen. Allergiker sollten vorab eine längere Kontaktprobe machen.

Julia Linke

Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.


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