Kater markiert: Ursachen, Lösungen und Tipps
Das Markieren von Katern verunsichert viele Katzenhalter. Ob Revierverhalten, hormonelle Auslöser oder Stress – die Gründe sind vielfältig. Erfahre, warum Kater markieren und mit welchen Maßnahmen du das Verhalten in den Griff bekommst.

13.08.2025

Warum markieren Kater? Die biologischen und sozialen Gründe
Das Markieren gehört zu den natürlichen Verhaltensweisen eines Katers, die ihre Wurzeln in der Biologie und den sozialen Strukturen der Tiere haben. Kater hinterlassen durch das Markieren Duftsignale – sei es durch Urin, Drüsensekrete oder das Abreiben ihres Körpers an Gegenständen – um wichtige Botschaften zu übermitteln. Diese Botschaften können von Revierabgrenzung über Paarungsbereitschaft bis hin zu allgemeiner Kommunikation reichen.
In Mehrkatzenhaushalten sowie in Umgebungen mit starkem Außenreiz (zum Beispiel durch andere Katzen, Geräusche oder starke Gerüche) kann das Bedürfnis nach Abgrenzung noch verstärkt sein. Das Markieren erfüllt dann eine Art Selbstversicherung und Kommunikation mit Artgenossen – auch wenn keine anderen Tiere unmittelbar in Sichtweite sind.

Warum ist Revierverhalten bei Katern so ausgeprägt?
Ein Kater markiert typischerweise sein Revier, um anderen Katzen zu signalisieren: „Das hier gehört mir.“ Dieses Verhalten ist besonders bei Freigängerkatern zu beobachten. Im Freien ist das Markieren oft unproblematisch, doch bei Wohnungskatzen kann es schnell zur Herausforderung werden – vor allem, wenn das Lieblingssofa oder die Türrahmen betroffen sind.
Je kleiner das zur Verfügung stehende Territorium ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass der Kater häufiger markiert, um diesen engen Raum für sich zu beanspruchen. Besonders in Wohnungen ohne Zugang zu einem Balkon oder Außengehege steckt hinter dem Verhalten oft ein unausgesprochenes Bedürfnis nach Kontrolle oder Sicherheit.
- Wie markiert ein Kater?
Ein Kater markiert, indem er Urin spritzt. Dabei hebt er meist den Schwanz und verteilt kleine Mengen an senkrechten Flächen wie Wänden, Möbeln oder Vorhängen.
Markierung oder Unsauberkeit – was ist der Unterschied?
Ein wichtiger Punkt, den du verstehen solltest, ist der Unterschied zwischen Markieren und unsauberem Verhalten. Beim Markieren spritzt der Kater in der Regel kleine Mengen Urin auf vertikale Flächen, während unsauberes Verhalten oft dazu führt, dass größere Mengen Urin oder Kot an ungeeigneten Stellen abgelegt werden. Unsicherheiten oder gesundheitliche Probleme sind häufiger die Ursache für Letzteres.
Beobachte das Verhalten deines Katers genau: Beim Markieren läuft das Tier häufig zügig zur gewünschten Stelle, hebt den Schwanz, der oftmals zittert, und verlässt dann unmittelbar den Ort. Beim unsauberen Verhalten hingegen sucht die Katze meist bewusst nach einem ruhigen Ort, zeigt Anzeichen von Anspannung oder Unwohlsein und verweilt länger während des Wasserlassens.

Wann markieren Kater besonders häufig?
Markieren tritt bei unkastrierten Katern besonders häufig während der Paarungszeit auf. Der intensive Geruch des Urins dient dazu, paarungsbereite Katzen aus der Umgebung anzulocken und männliche Konkurrenten fernzuhalten. Doch auch außerhalb der Paarungszeit kann Markieren ein Thema sein, beispielsweise durch Veränderungen im Umfeld oder stressbedingte Auslöser.
Auch Reize, wie z. B. der Geruch fremder Tiere an Schuhen oder Kleidung, können das Verhalten hervorrufen, selbst wenn der Kater reiner Wohnungskater ist. Kater sind sehr geruchsempfindlich – was für uns nur eine kurze Begegnung mit einem fremden Tier war, kann für deinen Kater eine ernsthafte „Revierbedrohung“ darstellen.
Deshalb markieren unkastrierte Kater häufiger
Wenn dein Kater markiert, ist das in erster Linie ein hormonell bedingtes Verhalten. Testosteron, das männliche Sexualhormon, spielt dabei eine zentrale Rolle. Unkastrierte Kater zeigen das Markieren typischerweise häufiger und intensiver, da sie durch ihren Urin nicht nur ihr Revier beanspruchen, sondern auch ihre Fortpflanzungsbereitschaft signalisieren.
Dieses Verhalten setzt meist mit Beginn der Geschlechtsreife ein – in der Regel zwischen dem sechsten und zwölften Lebensmonat. In Haushalten mit mehreren Tieren oder bei Freigängern kann es sich zu einem dauerhaft ausgeprägten Muster entwickeln, insbesondere wenn der Kater das Verhalten schon über einen längeren Zeitraum etabliert hat.
- Wie riecht es, wenn ein Kater markiert?
Der Geruch ist sehr intensiv, scharf und ammoniakartig. Vor allem unkastrierte Kater produzieren stark riechenden Urin, der oft schwer zu entfernen ist.
Der Einfluss einer Kastration auf das Markierverhalten
Eine Kastration ist in den meisten Fällen die effektivste Lösung, wenn es um das Markierverhalten geht. Ohne den Einfluss von Testosteron verringert sich bei den meisten Katern der Drang, ihr Revier mit Urin zu markieren. Statistiken zeigen, dass rund 90 Prozent der Kater nach der Kastration weniger oder gar nicht mehr markieren.
Die Wirkung ist allerdings nicht immer sofort sichtbar. Es kann mehrere Wochen dauern, bis die hormonellen Einflüsse vollständig nachlassen. Zudem ist das Alter bei der Kastration entscheidend: Wird der Kater frühzeitig kastriert – idealerweise vor Eintritt der Geschlechtsreife – dann wird das Markieren in vielen Fällen gar nicht erst zum wiederholten Problemverhalten.

Kater markiert trotz Kastration – das sind die Gründe
Allerdings kann es auch vorkommen, dass ein Kater trotz Kastration markiert. Hier spielen oft andere Faktoren eine Rolle, wie Stress, Unsicherheit oder Revierkonflikte. Sollte dein Kater nach dem Eingriff weiterhin markieren, ist es wichtig, die Auslöser genauer zu betrachten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, wie zum Beispiel die Minimierung von Stressquellen im Haushalt.
Möglich ist auch, dass bei der Kastration nicht alle hormonproduzierenden Gewebe vollständig entfernt wurden (z. B. Hodenreste im Bauchraum bei Kryptorchismus). In solchen Fällen kann ein Hormontest beim Tierarzt sinnvoll sein. Auch medizinische Ursachen wie chronischer Harnreiz oder neurologische Störungen sind denkbar und sollten abgeklärt werden, wenn markierendes Verhalten neu oder ungewöhnlich stark auftritt.
- Wann markiert ein Kater?
Kater beginnen meist mit dem Markieren, wenn sie geschlechtsreif werden, typischerweise im Alter von 6 bis 12 Monaten. Stress, neue Umgebung oder andere Tiere können es ebenfalls auslösen.
Was kann das Markieren in der Wohnung auslösen?
Wenn dein Kater plötzlich in der Wohnung markiert, ist das für viele Katzenhalter besonders frustrierend. Doch bevor du dich ärgerst, solltest du die Ursachen genauer unter die Lupe nehmen, denn das Verhalten ist oft ein Hinweis darauf, dass dein Kater mit einer Situation unzufrieden ist oder sich gestresst fühlt.
Mögliche Veränderungen können ein neuer Partner, laute Geräusche, Umbauten in der Wohnung oder auch der Umzug in ein neues Zuhause sein. Für sensible Tiere reicht schon die Umstellung des Mobiliars aus, um das Verhalten auszulösen. Beobachte genau, in welchem Kontext dein Kater markiert – das liefert oft Hinweise auf die Ursache.
Diese Rolle spielen Stress und Unsicherheit
Katzen reagieren sensibel auf Veränderungen in ihrer Umgebung. Ein Umzug, neue Möbel, ein Baby im Haus oder der Zuzug eines weiteren Tieres können dazu führen, dass der Kater versucht, sein Revier neu abzustecken. Dieses Verhalten ist ein Versuch, Sicherheit und Kontrolle über sein Umfeld wiederherzustellen.
Auch zu viel oder zu wenig Aufmerksamkeit, Konflikte mit Artgenossen oder Langeweile können Auslöser sein. In Einzelfällen lösen sogar saisonale Veränderungen im Tageslichtverlauf eine Stressreaktion aus, vor allem bei Wohnungskatzen. Achte deshalb auch auf subtile Signale, wie vermehrtes Putzen, auffälliges Miauen oder verändertes Schlafverhalten.

Was kannst du gegen das Markieren tun?
Wenn dein Kater markiert, ist der erste Schritt, die Ursache zu identifizieren – sei es stressbedingt, hormonell oder medizinisch. Nur so lassen sich gezielte Maßnahmen ergreifen, um das Verhalten zu verändern.
So beeinflusst du das Verhalten deines Katers
Katzen markieren oft aufgrund von Stress, Unsicherheit oder territorialem Verhalten. Verhaltenstherapie kann helfen, diesem Problem effektiv zu begegnen. Beobachte zunächst, wann und wo dein Kater bevorzugt markiert. Das gibt dir Hinweise darauf, was das Verhalten auslöst. Vielleicht ist es ein häufiger Besucher, ein neues Möbelstück oder eine andere Katze in der Nachbarschaft.
Arbeite gezielt mit positiver Verstärkung. Belohne ruhiges Verhalten, Spiele in neutraler Umgebung oder die Benutzung des Katzenklos mit Leckerlis oder Spielzeit. Nutze keine Strafen – sie führen meist zu mehr Unsicherheit und damit zu erneutem Markieren.
Hilfsmittel, die Abhilfe schaffen
Es gibt spezielle Hilfsmittel, die dir bei markierenden Katern helfen können. Pheromon-Sprays wie Feliway enthalten synthetisch hergestellte Wohlfühl-Pheromone, die beruhigend auf Katzen wirken und ihnen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln. Du kannst diese Sprays an den Stellen verwenden, die dein Kater häufig markiert. Alternativ gibt es Diffuser, die Pheromone kontinuierlich im Raum verbreiten.
Daneben gibt es auch pflanzliche Präparate wie Zylkene auf Basis von Casein oder Bachblüten zur innerlichen Anwendung. Diese sollten jedoch nur in Rücksprache mit einem Tierarzt eingesetzt werden.
Wie entfernst du markierte Stellen richtig?
Einer der wichtigsten Schritte, wenn dein Kater markiert: Die betroffenen Stellen gründlich und richtig reinigen. Verwende niemals Ammoniak-haltige Reinigungsmittel, denn diese können den Geruch verstärken und deinen Kater dazu animieren, erneut zu markieren. Stattdessen solltest du auf enzymatische Reiniger setzen. Diese neutralisieren die Geruchsspuren so effektiv, dass selbst dein Kater sie nicht mehr wahrnimmt.
Reinige möglichst zeitnah nach dem Markieren und verhindere erneutes Markieren durch gezielte Umgestaltung oder Blockierung der Stelle – z. B. durch Futteraufstellung, Hinlegen einer Matte oder Umfunktionieren als Ruheplatz.
- Was tun, wenn ein Kater markiert?
Das solltest du dir merken
Das Markieren deines Katers kann viele Gründe haben – von natürlichen Instinkten über Stress bis hin zu gesundheitlichen Problemen. Mit den richtigen Maßnahmen kannst du jedoch das Verhalten gezielt steuern. Sorge für eine entspannte und katzengerechte Umgebung, kläre mögliche körperliche Ursachen ab und nutze Hilfsmittel wie Pheromon-Sprays oder enzymatische Reiniger. So kannst du nicht nur das Markieren reduzieren, sondern auch für ein harmonisches Zusammenleben sorgen.
Häufig gestellte Fragen
Wie markiert ein Kater?
Ein Kater markiert, indem er Urin spritzt. Dabei hebt er meist den Schwanz und verteilt kleine Mengen an senkrechten Flächen wie Wänden, Möbeln oder Vorhängen.
Wie riecht es, wenn ein Kater markiert?
Der Geruch ist sehr intensiv, scharf und ammoniakartig. Vor allem unkastrierte Kater produzieren stark riechenden Urin, der oft schwer zu entfernen ist.
Wann markiert ein Kater?
Kater beginnen meist mit dem Markieren, wenn sie geschlechtsreif werden, typischerweise im Alter von 6 bis 12 Monaten. Stress, neue Umgebung oder andere Tiere können es ebenfalls auslösen.
Was tun, wenn ein Kater markiert?
Reinige die markierte Stelle gründlich mit einem enzymhaltigen Reiniger, um den Geruch vollständig zu beseitigen. Überlege, ob eine Kastration sinnvoll ist, falls dein Kater noch nicht kastriert ist. Reduziere Stress und überprüfe, ob sich der Kater bedroht fühlt.
Warum markiert mein kastrierter Kater in der Wohnung?
Das kann an Stress, Angst, territorialem Verhalten oder medizinischen Problemen wie Blasenentzündungen liegen. Sprich mit einem Tierarzt, um gesundheitliche Ursachen auszuschließen, und schaffe eine stressfreie Umgebung für deinen Kater.
Wann sollte ein Kater idealerweise kastriert werden, um Markieren zu verhindern?
Der optimale Zeitpunkt liegt zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat – also vor Beginn der Geschlechtsreife. Wird die Kastration zu spät durchgeführt, kann sich das Markierverhalten bereits etabliert haben und durch Gewohnheit weiterhin auftreten.

Julia Linke
Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.
Als Katzenmama und -expertin bekommst du von mir regelmäßig News und Ratgeber aus der Katzenwelt. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du mir jederzeit unter j.linke@ecats.de schreiben.
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