Körpersprache von Katzen: So verstehst du deine Samtpfote besser
Katzen sind Meister der nonverbalen Kommunikation. Wer ihre Körpersprache versteht, erkennt schnell, wie sie sich fühlen und was sie möchten. In diesem Beitrag erfährst du, wie du typische Signale richtig deutest und so die Beziehung zu deiner Katze vertiefst.

30.07.2025

Warum ist die Körpersprache von Katzen so wichtig?
Katzen nutzen viel häufiger ihre Körpersprache als lautliche Signale, um mit uns oder anderen Tieren zu interagieren. Die Gründe dafür liegen in ihrer natürlichen Rolle als Jäger und Beutetiere. Während ein lautes Miau Aufmerksamkeit erregen könnte, sind die subtilen Gesten oft die sicherere Form der Kommunikation.
Das Verständnis der Körpersprache deiner Katze ist wesentlich, da sie dir direkt zeigt, wie sie sich fühlt. Fühlt sie sich wohl und sicher? Ist sie gestresst, verängstigt oder sogar krank?
Außerdem verstehen Katzen selbst sehr feine Unterschiede in Körpersignalen – auch untereinander. Wenn du lernst, diese Komponenten zusammenzusetzen, entstehen echte „Gespräche“ zwischen dir und deiner Katze. Das stärkt nicht nur das Vertrauen, sondern hilft dir, potenzielle Konflikte oder Missverständnisse rechtzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Körpersprache bei Katzen umfasst nicht nur visuelle Hinweise wie Körperhaltung, Schwanzstellung oder Mimik, sondern auch auditive (z. B. Knurren, Fauchen) und olfaktorische Signale (z. B. Reviermarkierungen).
- Wie zeigt eine Katze ihre Zuneigung?
Deine Katze zeigt Zuneigung durch Schnurren, Köpfchengeben, Anschmiegen oder wenn sie sich dicht neben dich legt. Auch das Anschauen mit halb geschlossenen Augen gilt als Liebesbeweis.
Was verraten die Augen über die Stimmung deiner Katze?
Augen sind ein wichtiges Ausdrucksmittel in der Katzenkommunikation. In ihren Blicken liegt viel: Neugier, Zufriedenheit, aber auch Angst oder Gereiztheit.
Welche Bedeutung haben die Pupillen?
- Geweitete Pupillen können Aufregung, Angst oder Jagdfieber anzeigen.
- Schlitzförmige Pupillen deuten meist auf Entspannung hin – besonders in Kombination mit ruhigem Verhalten.
- Sehr kleine Pupillen bei hellem Licht in Verbindung mit starrer Körperspannung können aber auch Verteidigungsbereitschaft signalisieren.
Wie reagieren Katzen mit ihren Blicken?
- Langsames Blinzeln ist eine Art, Vertrauen zu zeigen – ein liebevoller „Katzenkuss“, den du erwidern kannst.
- Starre Blicke sind oft Zeichen von Dominanz oder Angespanntheit. Begleitet von steifem Körper oder angelegten Ohren ist das meist eine Warnung.
- Seitliches oder abgewandtes Schauen signalisiert dagegen häufig Desinteresse oder Beschwichtigung.
Beobachte die Augen immer im Zusammenspiel mit Schwanz, Ohren und Körperspannung, um ein klares Verständnis der Stimmung deiner Katze zu bekommen.

Was sagt die Stellung der Ohren aus?
Katzenohren sind extrem beweglich – und genau das macht sie zu einem zuverlässigen Anzeiger für Stimmungen. Je nachdem, in welcher Position sich die Ohren befinden, kannst Du Rückschlüsse auf ihre Gefühlslage ziehen.
Aufgerichtete Ohren nach vorne bedeuten in der Regel Neugier, Aufmerksamkeit oder Wohlbefinden. Deine Katze registriert etwas Interessantes – sei es ein Geräusch oder Deine Anwesenheit.
Seitlich oder nach hinten gedrehte Ohren hingegen weisen auf Irritation, Unsicherheit oder leichte Angespanntheit hin – dies kann z. B. bei unbekannten Geräuschen oder neuen Personen im Raum auftreten.
Flach am Kopf anliegende Ohren sind immer ein deutliches Warnsignal. Angst, Aggression oder panische Abwehr – in diesen Momenten solltest Du Deine Katze keinesfalls bedrängen.
Tipp: Achte auch auf die Geschwindigkeit der Ohrenbewegungen. Sehr rasche, unruhige Wechsel können auf Überforderung oder Reizüberflutung hindeuten.
- Was heißt "nein" auf Katzensprache?
Mit einem klaren “Nein” in ruhigem, aber bestimmtem Tonfall, begleitet von einer abwehrenden Handbewegung, kannst du deiner Katze Grenzen setzen. Katzen verstehen die Körpersprache besser als Worte.
Der Schwanz: Was zeigt er über die Stimmung deiner Katze?
Die Schwanzhaltung ist eines der auffälligsten und zuverlässigsten Signale in der Körpersprache deiner Katze. Von entspanntem Pendeln bis zu nervösem Zucken – der Schwanz verrät viel.
Wie deutest du die Schwanzhaltung?
- Aufrecht und leicht gekrümmt an der Spitze: Deine Katze ist freundlich gestimmt. Diese Haltung wird oft zur Begrüßung gezeigt.
- Zwischen den Hinterbeinen eingeklemmt: Ein Zeichen für Unsicherheit oder Angst.
- Stramm gerade nach unten oder buschig gestreckt: Das kann auf Unwohlsein oder aggressive Bereitschaft hindeuten.
Welche Bedeutung haben die Schwanzbewegungen?
- Sanftes Hin- und Herwedeln: Neugier oder Aufmerksamkeit.
- Schnelles Zucken oder peitschenartiges Schlagen: Reizbarkeit, Frustration oder zu viel Reizüberflutung (z. B. bei Überstimulation beim Streicheln).
- Zittern des erhobenen Schwanzes: Manchmal bei intensiver Freude oder Markierungsverhalten zu beobachten – besonders bei kastrierten Katern.
Ein Tipp zur Einschätzung: Je schneller und ruckartiger sich der Schwanz bewegt, desto angespannter ist deine Katze meistens innerlich.

Wie erkennst du Entspannung oder Stress an der Körperhaltung?
Die Körperhaltung ist eines der deutlichsten Signale in der Katzen-Körpersprache und bietet Dir Hinweise auf den aktuellen Gemütszustand Deiner Fellnase. Dabei sind nicht nur die Position, sondern auch die Bewegungen der Katze relevant.
Entspannte und glückliche Haltung
Wenn sich deine Katze auf die Seite legt und dir vielleicht ihren Bauch zeigt, dann hast du gewonnen! Das bedeutet meistens, dass sie dir komplett vertraut und sich wohlfühlt. Auch eine eingerollte Schlafposition deutet in der Regel auf ein Gefühl der Sicherheit hin. Katzen, die sich ohne Deine Aufforderung strecken oder ihren Kopf sanft gegen Dich drücken, signalisieren Zufriedenheit.
Anzeichen von Angst oder Stress
Angesichts von Bedrohungen verändert sich die Körperhaltung drastisch: Ein gewölbter Rücken und ein gesträubtes Fell sind klare Zeichen für Stress oder Angst. Oft begleiten angelegte Ohren und ein geduckter Körper diese Haltung. Deine Katze versucht, größer oder gefährlicher zu wirken, um die Bedrohung abzuschrecken. In solchen Situationen solltest Du Deine Katze auf keinen Fall bedrängen oder hochheben – lass ihr die Zeit, sich zu beruhigen.
Was sagen Pfoten und Krallen über die Stimmung?
Die Pfoten und Krallen deiner Katze sind viel mehr als nur Werkzeuge zum Klettern und Jagen – auch sie erzählen dir durch bestimmte Verhaltensweisen eine Menge über ihre Gefühle und Absichten.
Kneten mit den Pfoten
Eines der süßesten Zeichen des Wohlbefindens ist das sogenannte Kneten. Vielleicht hast du schon bemerkt, wie deine Katze ihre Pfoten rhythmisch auf einer Decke oder sogar deinem Bauch bewegt. Dieses Verhalten stammt aus der Kittenzeit, wenn Katzen beim Säugen an ihrer Mutter „kneten“, um den Milchfluss anzuregen. Bei erwachsenen Katzen zeigt Kneten Zufriedenheit, Komfort und ein Gefühl von Geborgenheit. Nimm es als großes Kompliment, wenn deine Katze dich mit ihrem Kneten beehrt!
Krallen als Verteidigung
Aufgepasst: Wenn die Krallen gezielt ausgefahren werden und deine Katze gleichzeitig ihren Blick fixiert, solltest du vorsichtig sein. Diese Haltung kann ein Zeichen von Abwehr oder Angriff sein. Auch unruhige Bewegungen mit den Pfoten können ein Hinweis darauf sein, dass deine Katze sich gestresst oder bedroht fühlt. Ein sanfter Rückzug und Selbstschutz helfen in solchen Momenten ungemein.

Wie zeigt Deine Katze ihre Absichten im sozialen Kontext?
Wie kommunizieren Katzen mit Menschen?
Katzen, die dich streifen, Köpfchen geben oder an dir reiben, markieren dich mit Duftstoffen und drücken gleichzeitig Zuneigung aus. Auch ein aufmerksames Reagieren auf deine Stimme oder das ruhige Sitzen in deiner Nähe ist positiv zu deuten.
Ein häufiges Missverständnis: Nicht jede Katze, die Schnurrt, ist auch zufrieden. Bei Schmerzen oder Stress kann Schnurren ebenso eine Art Selbstberuhigung sein. Achte also darauf, wie sich Schnurren mit anderen Körpersignalen ergänzt.
Wie kommunizieren Katzen mit anderen Tieren?
Wenn Katzen anderen Tieren auf Augenhöhe begegnen, hängen Reaktionen stark vom individuellen Charakter ab. Ein entspannter Schwanz und zufälliges Blinzeln bei der Begegnung deuten auf Akzeptanz. Umgekehrt zeigt ein gebogener Rücken, starre Haltung oder ein donnerndes Fauchen: Hier stimmt etwas nicht.
In Gruppenhaltung oder beim Erstkontakt mit einem anderen Haustier solltest Du Deine Katze langsam heranführen. Beobachte die Reaktionen genau – Zähnefletschen, Fixieren oder ein plötzliches Anstarren können Warnsignale für bevorstehende Konflikte sein.
- Wie zeigt eine Katze Freude?
Eine Katze zeigt Freude, indem sie den Schwanz hoch aufrichtet, schnurrt oder spielerisch durch den Raum springt. Auch ein sanftes Miauen oder das Reiben an dir drückt Zufriedenheit aus.
Wie erkennst du aggressive Körpersprache bei Katzen?
Warnsignale vor einem Angriff
Aggression lässt sich gut an der Stellung der Ohren erkennen: flach nach hinten gezogen, oft begleitet von einem durchgedrückten Rücken, starrem Blick und peitschendem Schwanz. Auch das Fauchen, Knurren oder Lautlos-Anglotzen deutet auf eine angespannte Situation hin. Manche Katzen schlagen auch mit der Pfote, als Warnung.
Wichtig: Aggression ist meist eine Folge von Angst, Revierverteidigung oder Schmerz. Wenn Du diese Auslöser verstehst, kannst Du gezielter handeln.
Was hilft bei aggressivem Verhalten?
Bleib ruhig. Laute Worte oder hektische Bewegungen verschärfen die Situation in der Regel. Verschaffe deiner Katze Abstand und Rückzugsmöglichkeiten. Vermeide direkten Augenkontakt und verzichte auf das Einfangen mit der Hand.
Wenn sich dieses Verhalten häuft, liegt eventuell ein gesundheitliches Problem oder chronischer Stress vor. Eine tiermedizinische Abklärung kann helfen, Ursachen zu finden und sie zu beheben.
Im Alltag kann strukturierter Tagesablauf, ausreichend Rückzugsraum und Beschäftigung mentale Ausgeglichenheit fördern – was das Auftreten aggressiver Körpersprache spürbar reduziert.

Warum gibt es häufig Konflikte zwischen Hund und Katze?
Hunde und Katzen sprechen unterschiedliche Körpersprachen, was im Alltag schnell zu Missverständnissen führen kann. Ein Beispiel: Wenn ein Hund mit dem Schwanz wedelt, ist das meist freudige Erregung – bei der Katze kann ein zuckender Schwanz jedoch Reizbarkeit bedeuten.
Welche Körpersignale führen zu Problemen?
Ein Hund, der in wilder Freude auf eine Katze zuläuft, stellt für sie eine Bedrohung dar. Während die Körpersprache des Hundes freundlich ist, deutet die Katze dies als Angriff. Die Folge: Fauchen, Kratzen oder Rückzug.
Auch anhaltendes Fixieren durch Hunde wird von Katzen als Dominanzverhalten interpretiert. Für ein gelungenes Zusammenleben ist es wichtig, beide Tiere in kleinen Schritten aufeinander zu sozialisieren.
Wie harmonisiert man das Zusammenleben?
Führe die Tiere schrittweise und unter positiver Verstärkung aneinander heran. Jeder braucht einen Rückzugsort ohne die andere Tierart. Gemeinsame Rituale (z. B. gemeinsames Füttern mit ausreichend Abstand) können helfen, Vertrauen aufzubauen.
Lobe ruhiges Verhalten – sowohl beim Hund als auch bei der Katze. Und beobachte: Welcher Ausdruck wirkt deeskalierend bei deiner Katze, welcher nicht?
- Warum schleckt mich meine Katze ab und beißt dann?
Das ist meist spielerisches Verhalten. Das Ablecken bedeutet Zuneigung, während das Beißen darauf hindeutet, dass deine Katze übermütig wird oder Grenzen setzen möchte.
Was solltest du dir merken?
Die Körpersprache deiner Katze ist vielschichtig und voller Bedeutung. Von Ohrstellung über Schwanzhaltung bis hin zu Pfotenbewegungen: Du kannst lernen, sie zu „lesen“. Damit stärkst du nicht nur die Bindung zu deiner Samtpfote, sondern erkennst auch rechtzeitig Unwohlsein, Stress oder Freude.
So entwickelst du eine achtsame, respektvolle Beziehung, die auf gegenseitigem Verständnis basiert – und genau das ist der Schlüssel für ein harmonisches Zusammenleben mit deiner Katze.
Häufig gestellte Fragen
Wie zeigt eine Katze ihre Zuneigung?
Deine Katze zeigt Zuneigung durch Schnurren, Köpfchengeben, Anschmiegen oder wenn sie sich dicht neben dich legt. Auch das Anschauen mit halb geschlossenen Augen gilt als Liebesbeweis.
Was heißt "nein" auf Katzensprache?
Mit einem klaren "Nein" in ruhigem, aber bestimmtem Tonfall, begleitet von einer abwehrenden Handbewegung, kannst du deiner Katze Grenzen setzen. Katzen verstehen die Körpersprache besser als Worte.
Wie zeigt eine Katze Freude?
Eine Katze zeigt Freude, indem sie den Schwanz hoch aufrichtet, schnurrt oder spielerisch durch den Raum springt. Auch ein sanftes Miauen oder das Reiben an dir drückt Zufriedenheit aus.
Wie erkenne ich, ob meine Katze Schmerzen hat?
Achte auf reduzierte Aktivität, versteckte Liegeplätze, ungewöhnliche Lautäußerungen oder veränderte Mimik. Auch eine plötzliche Abkehr von sozialen Kontakten oder das Vermeiden von Berührungen deuten auf Schmerz.
Wie zeigt meine Katze, dass sie spielen möchte?
Eine Katze signalisiert Spielbereitschaft durch gesenkten Vorderkörper, zitternden Schwanz, große Augen und spontane Sprünge. Plötzliches Anpirschen oder Beutefang-Imitationen zeigen Verspieltheit.
Warum schleckt mich meine Katze ab und beißt dann?
Das ist meist spielerisches Verhalten. Das Ablecken bedeutet Zuneigung, während das Beißen darauf hindeutet, dass deine Katze übermütig wird oder Grenzen setzen möchte.
Warum faucht meine Katze plötzlich bei Kontakt?
Fauchen ist ein klares Signal von Abwehr und Unsicherheit. Mögliche Auslöser: Überforderung, Schmerz, ein fremder Geruch oder eine plötzliche Bewegung.

Julia Linke
Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.
Als Katzenmama und -expertin bekommst du von mir regelmäßig News und Ratgeber aus der Katzenwelt. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du mir jederzeit unter j.linke@ecats.de schreiben.
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