Umzug mit Katzen:So gelingt ein stressfreier Umzug
Ein Umzug ist für viele Menschen eine aufregende, aber auch stressige Phase. Katzen sind sensible Tiere, und ein Umzug kann für sie zu einer großen Herausforderung werden. Mit diesem Leitfaden möchte ich Dir zeigen, wie Du Deiner Katze diesen Übergang so stressfrei wie möglich gestalten kannst – von der Planung über den Umzugstag bis hin zur Eingewöhnung im neuen Zuhause.

21.05.2025

Umzug mit Katzen: Warum ist das so stressig für Katzen?
Katzen sind von Natur aus äußerst ortsgebunden. Das bedeutet, dass sie eine enge Verbindung zu ihrer gewohnten Umgebung haben und sich in einem vertrauten Revier sicher fühlen. Ein Umzug, der diese Vertrautheit abrupt auflöst, kann deshalb für Katzen extrem stressig sein. Sie verlieren nicht nur ihre gewohnte Umgebung, sondern werden auch einer Flut unbekannter Gerüche, Geräusche und Eindrücke ausgesetzt, die ihr Wohlbefinden und ihre Sicherheit beeinträchtigen können.
Die Bedeutung von Sicherheit und Routine
Den Alltag strukturieren und immer wiederkehrende Rituale schaffen: Das ist für Katzen besonders wichtig. Sie orientieren sich stark an Routinen und entwickeln feste Gewohnheiten – sei es der morgendliche Blick aus dem Wohnzimmerfenster, das regelmäßige Fressen zur gleichen Uhrzeit oder das Kuscheln auf der Lieblingsdecke. Ein Umzug stört all diese gewohnheitsmäßigen Abläufe. Wenn Du Deine Katze beobachtest, wirst Du schnell merken, wie eng ihr Wohlbefinden mit diesen Routinen verbunden ist. Fühlt sie sich in ihrer Umgebung unsicher oder orientierungslos, kann dies zu Stress, Futterverweigerung oder sogar krankheitsähnlichen Symptomen führen.
Hinzu kommt, dass Katzen ausgeprägte Revier-Bewohner sind. In ihrem Revier liegt alles in ihrer Kontrolle – von versteckten Lieblingsplätzen bis hin zum Geruch der Möbel. Ein plötzlicher Verlust dieser Kontrolle löst bei ihnen häufig Angst aus und verstärkt den Stress. Und dabei ist es egal, ob es sich um eine Wohnungskatze oder eine Freigänger-Katze handelt: Beide Typen sind gleichermaßen betroffen.
Wenn man versteht, wie stark Katzen an ihrer Umgebung hängen und wie wichtig Routine und Sicherheit sind, wird schnell klar, warum ein Umzug zur echten Belastung für sie werden kann. Doch mit der richtigen Vorbereitung kannst du deiner Katze viel von diesem Stress nehmen.

- Was muss ich beim Umzug beachten?
Vorbereitung auf den Umzug: So planst du stressfrei
Eine gründliche Planung im Vorfeld des Umzugs ist der Schlüssel, um Stress für dich und deine Katze zu minimieren. Je besser vorbereitet du bist, desto einfacher wird der Übergang – für alle Beteiligten. Ein unorganisierter Umzugstag kann Deine Katze extrem verängstigen, und das möchtest du natürlich vermeiden. Deshalb solltest du eine „Katzen-Umzugs-Checkliste“ erstellen, die alle wichtigen Schritte umfasst.
Katzen-Umzugs-Checkliste
- Untersuchung beim Tierarzt: Lass Deine Katze vor dem Umzug durchchecken und stelle sicher, dass sie gesund ist. Falls nötig, kannst Du auch einen Termin für eine allgemeine Beratung vereinbaren – besonders wichtig, wenn Du mit einer Freigänger-Katze ins neue Zuhause ziehst.
- Transportbox vorbereiten: Stelle sicher, dass die Transportbox bereit ist und Deine Katze sich daran gewöhnen kann. Du kannst die Box bereits einige Wochen vor dem Umzug ins Wohnzimmer stellen, mit einer weichen Decke ausstatten und sie mit Leckerlis und Spielzeugen positiv verknüpfen.
- Relevante Unterlagen organisieren: Sorge dafür, dass der Impfpass, Gesundheitsnachweise und alle weiteren relevanten Unterlagen griffbereit sind. Das ist vor allem wichtig, falls sich Dein neuer Wohnsitz in einer anderen Stadt oder einem anderen Land befindet.
Ein ruhiger Platz am Umzugstag
Am Umzugstag selbst solltest du unbedingt einen ruhigen Rückzugsort für deine Katze einrichten, wie z. B. ein separates Zimmer oder die Wohnung eines vertrauten Freundes. Dieser Raum sollte bereits vorher ausgestattet sein mit allen wichtigen Dingen: Futter, Wasser, Katzenklo, Rückzugsgelegenheiten und vertraute Gegenstände wie ein Lieblingsspielzeug oder eine Decke mit dem gewohnten Geruch. Katzen orientieren sich stark an Gerüchen, und vertraute Düfte tragen viel dazu bei, dass sie sich sicher und geborgen fühlen.
Eine sorgfältige Vorbereitung bedeutet weniger Stress – und das ist der beste Weg, um deine Katze auf den bevorstehenden Umzug einzustimmen. Der Übergang kann leichter werden, wenn sich deine Katze sicher fühlt und alles schrittweise angegangen wird.

- Was muss ich beim Umzug ins Ausland beachten?
Der Umzugstag: Was ist wichtig für die Katze?
Der Umzugstag ist oft chaotisch und hektisch, und genau aus diesem Grund ist es wichtig, die Bedürfnisse Deiner Katze im Hinterkopf zu behalten. Während Möbelpacker ihre Arbeit verrichten oder Du von Zimmer zu Zimmer eilst, braucht Deine Katze einen sicheren und ruhigen Ort, an dem sie sich verstecken und dem Trubel entziehen kann.
Tipps zur sicheren Unterbringung
Halte die Katze während des gesamten Umzugstags in einem separaten, ruhigen Raum, der abgeschlossen ist, sodass sie nicht versehentlich entwischt. Die Tür solltest Du mit einem Zettel markieren, auf dem steht: „Katze – bitte nicht öffnen!“ Falls du den Umzug in Etappen durchführst, könnte es eine gute Idee sein, deine Katze währenddessen bei einem Familienmitglied oder einem Freund unterzubringen, dem sie vertraut.
Der Transport im Auto: Sicherheit an erster Stelle
Sobald es ins neue Zuhause geht, sollte deine Katze in einer stabilen und gut gesicherten Transportbox untergebracht sein. Die Box muss rutschfest im Auto platziert werden, um ein Verrutschen oder Kippen zu vermeiden. Eine weiche Decke sowie etwas, das nach dem alten Zuhause riecht, kann deiner Katze zusätzlichen Halt und Beruhigung bieten. Falls deine Katze während der Fahrt besonders ängstlich reagiert, kannst du mit einem Tierarzt über pflanzliche Beruhigungsmittel oder Pheromon-Sprays sprechen.
Es ist wichtig, dass du während der Fahrt möglichst ruhig sprichst. Katzen nehmen deine Stimmung wahr, und wenn du angespannt bist, überträgt sich das auf deine Samtpfote. Achte darauf, regelmäßig Pausen einzulegen, gerade bei langen Strecken. In den Pausen könnt Ihr überprüfen, ob deine Katze ruhig ist, ohne die Box zu öffnen – denn ein ungesichertes Entkommen kann extrem gefährlich werden.
Ein erfolgreicher Umzugstag hängt davon ab, wie gut Du vorbereitet bist – für Katzen bedeutet das vor allem: Ruhe, Sicherheit und Verlässlichkeit.
- Was tun beim Umzug mit gechipter Katze?
Die Eingewöhnung im neuen Zuhause: So fühlt sich Deine Katze wohl
Schrittweise Einführung in die neue Umgebung
Nach dem Umzug ist es wichtig, deine Katze langsam an ihr neues Zuhause zu gewöhnen. Katzen fühlen sich in unbekannten Umgebungen schnell unsicher, weshalb Du ihre Erkundung des neuen Heims gut steuern solltest. Beginne damit, Deine Katze in einem einzigen Raum unterzubringen, am besten in einem ruhigen Zimmer mit wenig Trubel. Richte diesen Raum so ein, dass er vertraut wirkt: Stelle den Kratzbaum, ihre Futterschüsseln, das Katzenklo und Lieblingsspielzeuge dort auf. Auf diese Weise vermittelt der Raum Sicherheit und Orientierung.
Lass deine Katze den Raum in ihrem eigenen Tempo erkunden. Nach ein paar Tagen kannst Du die Tür öffnen und sie Schritt für Schritt die restlichen Räume des Hauses entdecken lassen. Achte darauf, dass alle Türen und Fenster sicher verschlossen sind, um ein Entlaufen während der Eingewöhnungszeit zu verhindern.
Rückzugsorte und vertraute Gerüche schaffen
Damit sich deine Katze schnell heimisch fühlt, sind Rückzugsorte mit vertrauten Gerüchen besonders hilfreich. Nutze hierfür Decken, Schlafkissen oder andere Gegenstände, die den Geruch aus dem alten Zuhause tragen. Katzen sind extrem geruchsempfindlich, und vertraute Düfte geben ihnen ein Gefühl von Sicherheit. Ein umgedrehter Karton, ein abgedunkeltes Katzenhäuschen oder ein Versteck hinter Möbeln kann eine perfekte Rückzugsmöglichkeit sein.
Geduld und Zeit: Der Schlüssel zur Eingewöhnung
Jede Katze ist anders, und der Zeitraum, den sie für die Eingewöhnung benötigt, kann variieren. Manche Katzen fühlen sich schon nach wenigen Tagen wohl, während andere Wochen oder sogar Monate brauchen, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Sei geduldig und beobachte ihre Körpersprache: Zeichen wie ein entspanntes Umherstreifen, ein gutes Fressverhalten und Neugierde zeigen Dir, dass sie Vertrauen fasst und sich wohlfühlt. Zwinge Deine Katze niemals, schneller Fortschritte zu machen, als sie bereit ist – gib ihr die Zeit, die sie benötigt.

Verhaltensänderungen nach dem Umzug: Was ist normal?
Stress und typische Verhaltensweisen
Nach einem Umzug ist es völlig normal, dass deine Katze gestresst reagiert. Häufige Verhaltensweisen sind Rückzug, Futterverweigerung oder sogar vermehrtes Miauen. Manche Katzen verstecken sich in den ersten Tagen oder wirken ängstlich. Diese Reaktionen sind meist vorübergehend, solange Dein Tier keinen übermäßigen Stress hat und sich allmählich an die neue Umgebung anpassen kann.
Wie Du Deiner Katze Sicherheit gibst
Um deiner Katze zu helfen, sich schneller wohlzufühlen, kannst du einiges tun. Ein regelmäßiger Tagesablauf mit festen Fütterungs- und Spielzeiten vermittelt Sicherheit und Verlässlichkeit. Vermeide große Veränderungen in den ersten Wochen nach dem Umzug und sorge dafür, dass das Zuhause ruhig bleibt. Wenn Besuch kommt, lass Deine Katze in ihrem Rückzugsort, bis sie von selbst neugierig wird.
Zeige ihr, dass alles in Ordnung ist, indem du Ruhe ausstrahlst. Katzen bemerken Deine Stimmung, und wenn du entspannt bist, überträgt sich das auf Dein Tier. Bei besonders gestressten Katzen können zudem Feliway-Duftstecker oder spezielle Beruhigungsmittel (z.B. Bachblüten) aus der Tierhandlung helfen. Frage am besten Deinen Tierarzt, bevor Du solchen Mitteln vertraust.
Tipps für Freigänger-Katzen: Der sichere Übergang vom alten zum neuen Revier
Wann dürfen Freigänger raus?
Freigänger-Katzen sind besondere Herausforderungen beim Umzug, da sie an ein bestimmtes Revier gewöhnt sind. Es ist wichtig, dass deine Katze erst dann wieder nach draußen darf, wenn sie ihr neues Zuhause als sicheren Fixpunkt akzeptiert hat. Das kann zwei bis vier Wochen dauern, je nach Charakter Deiner Katze. In dieser Zeit sollte sie ausschließlich im Haus oder der Wohnung gehalten werden, um eine Bindung aufzubauen.
Maßnahmen zur Orientierung und Sicherheit
Wenn der Tag kommt, an dem deine Katze zum ersten Mal das neue Revier erkunden darf, solltest du das schrittweise und unter Aufsicht tun. Gehe am besten zuerst gemeinsam mit deiner Katze in den Garten oder hinaus, damit sie sich die Umgebung ansieht. Bleib in ihrer Nähe und rufe sie regelmäßig, um ihr die Orientierung zu erleichtern. Es kann auch sinnvoll sein, für die ersten Ausflüge ein Katzengeschirr und eine Leine zu nutzen.
Freigänger-Tipps zur Sicherheit umfassen das Anbringen eines Halsbands mit Adressplakette oder den Einsatz eines GPS-Trackers. Falls Deine Katze nicht bereits gechippt ist, solltest Du dies unbedingt tun lassen, da sich so entlaufene Tiere leichter zurückbringen lassen. Eine gewohnte Futterzeit nach jedem Freigang ermutigt Deine Katze außerdem, ihre neuen Streifzüge immer am Zuhause zu beenden.
Mit diesen Strategien steht einem erfolgreichen Umzug mit Katze nichts im Wege. Hab Geduld, schenke deiner Katze Liebe und Aufmerksamkeit, und halte an den vertrauten Routinen fest. So wird sie sich sicher fühlen und ihr neues Zuhause bald als ihren eigenen Rückzugsort akzeptieren.
Häufig gestellte Fragen
Was muss ich beim Umzug ins Ausland beachten?
Was muss ich beim Umzug alles beachten?
Was tun beim Umzug mit gechipter Katze?

Julia Linke
Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.
Als Katzenmama und -expertin bekommst du von mir regelmäßig News und Ratgeber aus der Katzenwelt. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du mir jederzeit unter j.linke@ecats.de schreiben.
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