American Bobtail im Steckbrief

  • Größe: Mittelgroß bis groß
  • Gewicht: 3 bis 7 kg
  • Fell: Kurzhaarig oder halblang, dicht und plüschig
  • Farben: Alle Farben und Muster erlaubt, besonders beliebt sind wildtypische Muster wie Tabby
  • Augenfarbe: Gold, grün, blau – abhängig vom Fellfarbtyp
  • Charakter: verspielt, intelligent, sanft, menschenbezogen
  • Lebenserwartung: 13–18 Jahre
  • Herkunft: USA, 1960er Jahre

Wie entstand die Rasse American Bobtail?

Die American Bobtail Katze hat ihre Wurzeln in den Vereinigten Staaten und entstand nicht – wie bei vielen anderen Rassen – durch gezielte Züchtung mit einem bestimmten Idealbild, sondern durch eine natürliche Mutation. In den 1960er Jahren soll ein Paar in Arizona ein streunendes Kätzchen mit einem auffallend kurzen Schwanz entdeckt haben. Dieses wurde mit einer Hauskatze gepaart – und so begann die Geschichte der American Bobtail.

Die charakteristische Schwanzverkürzung basiert auf einer natürlichen Genmutation. Anders als bei der Manx-Katze, die keinen sichtbaren Schwanz hat, ist bei der American Bobtail ein kurzer, buschiger Schwanz vorhanden, oft leicht gebogen oder geknickt – jedes Exemplar ist dabei einzigartig. Wichtig: Die Kürze des Schwanzes ist genetisch bedingt und hat nichts mit einer Amputation zu tun.

Erst in den 1980er Jahren wurde die Rasse von offiziellen Katzenverbänden wie der TICA (The International Cat Association) anerkannt. Seitdem arbeiten Züchter daran, durch sorgfältige Auswahl robuste und gesunde Linien zu schaffen, ohne auf Schönheit und Charakter zu verzichten.

Heute gelten American Bobtails als eine eher seltene, aber besonders liebevolle und robuste Katzenrasse, die zunehmend auch in Europa Interesse weckt.

  • Wie viel kostet eine American Bobtail?
Die Preise liegen je nach Züchter, Stammbaum und Fellvariante zwischen 1.000 und 1.600 Euro. Achte darauf, dass der Züchter seriös ist und keine Vermehrung betreibt.

Wie sieht ein ausgewachsener American Bobtail aus?

Die Rasse American Bobtail wirkt durch ihr markantes Erscheinungsbild oft wie eine Wildkatze – kompakt, muskulös und dennoch geschmeidig in der Bewegung. Erwachsen zeigen diese Katzen ihre ganze körperliche Stärke und Ausstrahlung.

Körperbau, Größe und Gewicht

Diese Rasse ist mittelgroß bis groß mit einem kräftigen, muskulösen Körperbau. Kater wiegen meist zwischen 5 und 7 kg, während Katzen etwas leichter sind (ca. 3 bis 5 kg). Die Hinterbeine sind im Verhältnis etwas länger als die Vorderbeine, was ihnen einen geschmeidigen, springfreudigen Bewegungsstil verleiht. Sie erreichen ihre Endgröße meist mit 2 bis 3 Jahren – das Wachstum verläuft eher langsam.

Ein ausgewachsener American Bobtail hat eine breite Brust, eine gerade Rückenlinie sowie kräftige Schultern. Auch der gesamte Körper wirkt kompakt, ohne schwerfällig zu erscheinen – ideal für aktive, aber ausgeglichene Katzen.

Fell und Farben

Das Fell kann kurz oder halblang sein, ist aber bei beiden Varianten dicht, plüschig und leicht wetterabweisend – wie gemacht für Abenteuer draußen (wenn erlaubt). Besonders schön ist das „wilde“ Aussehen durch typische Muster wie Tabby oder Ticked-Tabby, aber auch Solid, Tortoiseshell und Colorpoint kommen vor. Auch alle Farben sind anerkannt – die Palette reicht von schneeweiß bis tiefschwarz, mit oder ohne Muster.

Wichtig: Das Fell ist doppelschichtig, mit einer weichen Unterwolle und dichter Deckhaarschicht. Dadurch ist es isolierend und pflegeleichter als bei anderen Langhaarkatzen – dennoch solltest du es regelmäßig bürsten, besonders während des Fellwechsels.

Augen und besondere Merkmale

Die Augen sind mandelförmig und ausdrucksstark – sie können jede Farbe haben, abhängig von Fellfarbe und genetischer Linie. Besonders markant ist neben den kräftigen Wangenknochen und der leicht gewölbten Stirn der charakteristische Schwanz, der meist nur 2,5–10 cm lang ist. Jeder Schwanz ist individuell geformt – manchmal gerade, manchmal gebogen oder mit einem Knick. Das macht jede American Bobtail zu einem echten Einzelstück.

American Bobtail: Kitten liegt auf einem Tisch
  • Verträgt sich der American Bobtail mit Hunden?

Ja, in der Regel sehr gut. Sie sind sozial und anpassungsfähig – eine ruhige Vergesellschaftung ist aber wie bei allen Tierbeziehungen entscheidend.

Wie ist der Charakter eines American Bobtail?

Wenn du auf der Suche nach einer Katze bist, die sowohl verspielt als auch ausgeglichen ist, bist du beim American Bobtail genau richtig. Diese Rasse ist für ihr sanftes, intelligentes und sozial orientiertes Wesen bekannt. Viele Halter vergleichen sie wegen ihrer Treue sogar mit Hunden.

Sozialverhalten und Umgang mit anderen

American Bobtails sind anhänglich, ohne aufdringlich zu wirken. Sie lieben die Nähe zum Menschen, reagieren fein auf Stimmungen und sind erstaunlich empathisch. Das macht sie nicht nur zu perfekten Familienkatzen, sondern auch zu beliebten Begleitern in tiergestützten Therapieprogrammen.

Sie verstehen sich in der Regel gut mit anderen Katzen oder auch mit Hunden – vorausgesetzt, die Zusammenführung erfolgt ruhig und behutsam. Ihr freundliches Naturell sorgt für eine stabile Gruppenharmonie im Mehrkatzenhaushalt.

Intelligenz und Beschäftigungsdrang

Diese Katzen sind klug. Sehr klug. Viele lernen, Türen zu öffnen, apportieren Spielzeuge oder reagieren auf ihren Namen. Sie brauchen geistige und körperliche Auslastung – Intelligenzspielzeug, Clickertraining oder interaktive Spiele sind sehr zu empfehlen.

Gleichzeitig genießen sie auch ruhige Stunden auf dem Sofa – der perfekte Ausgleich zwischen Aktivität und Kuscheln. Wenn du eine Katze suchst, die gern gefordert wird, ist der American Bobtail eine gute Wahl.

Wie verhalten sich American Bobtails in Familien?

American Bobtails sind sehr kinderlieb. Sie sind geduldig, lassen sich nicht leicht aus der Ruhe bringen und schätzen feste Rituale. Ihre ruhige, freundliche Art harmoniert häufig hervorragend mit einem Familienalltag inklusive Spielen, Kuscheln – und gelegentlicher Rückzugsmöglichkeit.

American Bobtail: Kitten liegt auf dem Boden

Welche Pflege braucht ein American Bobtail?

Die American Bobtail gilt als pflegeleicht, solange ihre natürlichen Bedürfnisse berücksichtigt werden. Die Pflege konzentriert sich vor allem auf Fell, Zähne, Bewegung und Beschäftigung.

Fellpflege

Das Fell des American Bobtails ist pflegeleicht, verliert aber vor allem während des Fellwechsels im Frühjahr und Herbst einiges an Haaren. Wöchentliches Bürsten reicht im Normalfall aus, bei Halblanghaar-Varianten kann während des Fellwechsels ein zweites Mal pro Woche sinnvoll sein – so verhinderst du, dass lose Haare sich in der Wohnung verteilen oder sich Knötchen bilden. Ein Pluspunkt: Ihr Fell verfilzt kaum!

Verwende am besten eine Bürste mit weichen Borsten oder einen grobzinkigen Kamm, um die Unterwolle schonend zu entfernen.

Ernährung

Diese Rasse ist robust und anspruchslos in der Fütterung – zumindest auf den ersten Blick. Doch wie bei allen Katzen ist hochwertige Nahrung mit hohem Fleischanteil essenziell. Nassfutter, ergänzt durch Trockenfutter oder BARF (wenn Erfahrung vorhanden ist), unterstützt die Gesundheit nachhaltig.

Achte darauf, dass deine Katze immer frisches Wasser zur Verfügung hat, da besonders Trockenfutter zu Harnproblemen führen kann, wenn zu wenig getrunken wird.

Bewegung und Auslastung

American Bobtails sind aktive Katzen. Sie lieben es zu klettern, zu springen und neue Umgebungen zu erforschen. Ein katzensicherer Balkon oder Freigang unter Aufsicht (zum Beispiel mit einem Katzengeschirr) ist ideal. Wohnungshaltung ist ebenfalls möglich – dann solltest du aber viele Kletter-, Spiel- und Versteckmöglichkeiten anbieten.

Ein Kratzbaum mit verschiedenen Ebenen, Intelligenz- und Fummelspiele oder ein Cat-Wheel sorgen für körperliche und geistige Auslastung.

  • Ist der kurze Schwanz problematisch?

Nein, der kurze Schwanz ist genetisch so vorgesehen und bereitet dem Tier keine Schmerzen oder Einschränkungen.

Wie gesund sind American Bobtail Katzen?

Grundsätzlich gilt die American Bobtail als gesunde und robuste Rasse ohne typische Erbkrankheiten. Achte auf regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt und impfe deine Katze regelmäßig. Da es sich um eine natürlich entstandene Rasse handelt, sind keine Zuchtprobleme wie bei Qualzuchten bekannt.

Lebenserwartung und häufige Gesundheitsfragen

  • Herzprobleme (z. B. HCM – hypertrophe Kardiomyopathie)
  • Zahnprobleme und Zahnstein
  • Gelenkprobleme im hohen Alter

Bei frühzeitiger Erkennung lassen sich viele Erkrankungen gut behandeln. Eine hochwertige Ernährung, ausreichende Bewegung und regelmäßige tierärztliche Kontrolle tragen wesentlich zur Vorbeugung bei.

American Bobtail: Graue Katze steht draußen auf einem Tisch

Wo kann man einen American Bobtail kaufen?

Da diese Rasse in Europa noch eher selten ist, solltest du dich frühzeitig auf die Suche nach seriösen Züchtern machen. Auf Webseiten von Katzenzuchtverbänden wie FIFé oder TICA findest du registrierte Züchter.

Vermeide unseriöse Internetangebote oder sogenannte Vermehrer, bei denen die Tiere unter schlechten Bedingungen aufwachsen. Ein vertrauenswürdiger Züchter:

  • erlaubt dir einen Besuch in der Zuchtstätte
  • zeigt dir Elterntiere und Gesundheitszeugnisse
  • stellt einen Abstammungsnachweis (Stammbaum) aus
  • gibt Kitten frühestens ab der 12. Lebenswoche ab

Alternativ lohnt sich auch ein Blick in spezielle Rassekatzen-Notfallvermittlungen, wenn du eine erwachsene Bobtail-Katze aufnehmen möchtest.

Was solltest du dir merken?

Der American Bobtail ist eine seltene und zugleich vielseitige Katzenrasse mit einem einzigartigen Erscheinungsbild und einem sozialen, anpassungsfähigen Charakter. Ob Einsteiger oder erfahrene Katzenmenschen – diese Katzen passen sich gut in verschiedene Lebensmodelle ein, benötigen aber Nähe, Spiel und Beschäftigung.

Bist du bereit, dir einen intelligenten und loyalen Begleiter ins Haus zu holen? Dann könnte der American Bobtail genau die richtige Wahl sein.

Häufig gestellte Fragen

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Wie viel kostet eine American Bobtail?

Die Preise liegen je nach Züchter, Stammbaum und Fellvariante zwischen 1.000 und 1.600 Euro. Achte darauf, dass der Züchter seriös ist und keine Vermehrung betreibt.

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Verträgt sich der American Bobtail mit Hunden?

Ja, in der Regel sehr gut. Sie sind sozial und anpassungsfähig – eine ruhige Vergesellschaftung ist aber wie bei allen Tierbeziehungen entscheidend.

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Ist der kurze Schwanz problematisch?

Nein, der kurze Schwanz ist genetisch so vorgesehen und bereitet dem Tier keine Schmerzen oder Einschränkungen.

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Passt die American Bobtail zu mir?

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Ist der kurze Schwanz für die Gesundheit problematisch?

Nein, der kurze Schwanz ist durch ein natürliches Gen bedingt und verursacht keine Beschwerden. Anders als bei verwandten Rassen wie der Manx treten keine Probleme mit der Wirbelsäule auf.

Julia Linke

Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.


Als Katzenmama und -expertin bekommst du von mir regelmäßig News und Ratgeber aus der Katzenwelt. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du mir jederzeit unter j.linke@ecats.de schreiben.

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Kriterium Bewertung
Aktivitätslevel 8/10
Größe Mittelgroß bis groß
Preis 1.000–1.600 Euro
Charakter Sozial, lernfreudig, menschenbezogen
Haltungsform Wohnung & Freigänger
Für Anfänger geeignet Ja
Familientier Ja