Ragdoll: Die sanften Riesen unter den Katzen
Die Ragdoll ist eine ruhige, verschmuste und wunderschöne Katze. Mit tiefblauen Augen, weichem Fell und sanftem Wesen verzaubert sie Katzenfreunde weltweit. Erfahre hier mehr über Herkunft und Haltung.

21.09.2025

Ragdoll im Steckbrief
- Größe: Mittelgroß bis groß
- Gewicht: Kater: 6–9 kg, Katze: 4,5–7 kg
- Fell: Halblang, weich, wenig Unterwolle
- Farben: Seal, Blue, Chocolate, Lilac, Red, Cream – jeweils in diversen Varianten: Colorpoint, Bicolor, Mitted
- Augenfarbe: Intensives Blau
- Charakter: Ruhig, verschmust, anhänglich, freundlich, sanft
- Lebenserwartung: 12–17 Jahre
- Herkunft: USA (Kalifornien), 1960er Jahre
Woher stammt die Ragdoll?
Die Geschichte der Ragdoll beginnt – wie so viele faszinierende Dinge – in Kalifornien in den 1960er-Jahren. Eine Katzenzüchterin namens Ann Baker ist die zentrale Figur dieser Geschichte. Ihr Ziel war es, eine besonders liebe, sanfte und menschenbezogene Rassekatze mit einem einzigartigen Aussehen zu züchten. Ausgangspunkt war eine weiße, langhaarige Straßenkatze namens Josephine, die angeblich nach einem Unfall besonders zutraulich wurde.
Mit gezielter Verpaarung von Josephines Nachkommen begann Ann Baker, diese neuen Eigenschaften zu festigen. Die Katze, die durch diese Züchtungen entstand, wurde als „Ragdoll“ bekannt – zu Deutsch: Stoffpuppe oder Rag-Puppe. Und tatsächlich: Wenn du eine Ragdoll hochhebst, entspannt sie sich oft so völlig in deinen Armen, dass sie wie eine weiche Stoffpuppe wirkt. Genau dieser „Limp Reflex“ und ihre entspannte Körperhaltung brachten der Ragdoll ihren Namen ein.
In den 1980er Jahren gelangten die ersten Ragdolls nach Europa. Inzwischen sind sie nicht mehr aus den Herzen von Katzenfreunden wegzudenken. Sie zählen zu den Top-Favoriten unter den Rassekatzen – und das völlig zu Recht. Heute existieren weltweit zahlreiche, standardisierte Zuchtlinien, die bestimmte Farbvarianten oder besondere Stammbaumqualitäten hervorbringen.

- Was kostet eine Ragdoll Katze?
Eine Ragdoll Katze vom seriösen Züchter kostet meist zwischen 800 und 1.500 Euro, je nach Abstammung und Zuchtziel.
Was macht den Charakter der Ragdoll so besonders?
Der Ragdoll Charakter ist einer der Hauptgründe, warum sich so viele Menschen in diese Rasse verlieben. Ragdolls sind zutrauliche, menschenbezogene Katzen, die eine enge Bindung zu ihrem Menschen aufbauen. Häufig folgen sie dir auf Schritt und Tritt durch die Wohnung – fast wie Hunde. Ihr soziales Verhalten ist ausgeprägt, was sie zu großartigen Katzen für Familien, Senioren und auch Einsteiger macht.
Trotz ihrer Größe zeigen Ragdolls ein eher ruhiges Temperament. Sie miauen selten, sind aber aufmerksam und reagieren auf Ansprache. Ihre Intelligenz ermöglicht es, kleine Tricks zu lernen oder zum Beispiel das Apportieren – besonders bei einem Ragdoll Kitten wirst du mit etwas Geduld schnell erste Erfolge sehen.
Ragdolls sind sehr anpassungsfähig und können sich gut in verschiedenen Lebenssituationen eingliedern. Ob Alleinstehende, Paare oder Familien mit Kindern – eine gut sozialisierte Ragdoll bleibt stets freundlich, verschmust und ausgeglichen. Gesellschaft ist diesen Katzen wichtig: Andere Katzen, freundliche Hunde oder viel menschliche Nähe sind wünschenswert. Alleine gelassen zu werden, über längere Zeit, entspricht nicht ihrem Naturell. In solchen Fällen kann es zu Verhaltensänderungen wie übermäßiger Anhänglichkeit, Unsauberkeit oder Apathie kommen – ein deutliches Zeichen, dass sie sich zu einsam fühlt.
- Was bedeutet Ragdoll?
Der Name “Ragdoll” bedeutet Stoffpuppe – weil sich die Katze beim Hochheben oft entspannt hängen lässt.
Wie sieht eine Ragdoll aus?
Wenn du zum ersten Mal einer Ragdoll begegnest, fällt dir wahrscheinlich sofort ihr stattlicher Körperbau auf. Ragdolls gehören zu den größeren Katzenrassen. Kater bringen es oft auf ein Gewicht zwischen 6 und 9 Kilogramm, während weibliche Tiere etwas zierlicher sind. Der Körperbau ist muskulös, aber elegant – mit langen Beinen, kräftigem Brustkorb und einem buschigen Schwanz.
Besonders auffällig ist das Fell: Es ist halblang, herrlich weich und seidig. Im Gegensatz zu anderen Langhaarkatzen besitzt die Ragdoll eine vergleichsweise geringe Unterwolle, was die Fellpflege erleichtert. Das Fell verfilzt weniger schnell.

Welche Farben und Muster kommen bei Ragdolls vor?
Die Ragdoll gibt es in unterschiedlichen Farbvarianten. Zu den Hauptfarben zählen:
- Seal (dunkelbraun)
- Blue (graublau)
- Chocolate (milchkaffeebraun)
- Lilac (rosagrau)
- Red (flammenrot)
- Cream (cremefarben)
Diese Farben treten in drei anerkannten Mustern auf:
- Colorpoint: Gesicht, Ohren, Beine und Schwanz sind dunkler gefärbt
- Mitted: Wie bei Colorpoint, aber mit weißen „Handschuhen“ sowie weißen Abzeichen an Bauch und Kinn
- Bicolor: Weißes Gesicht in umgekehrter V-Form, weiße Unterseite und Teile des Rückens ebenfalls weiß
Dazu kommen in der Zucht auch Variationen wie lynx (getigert) oder tortie (Schildpatt) – diese Kombinationen führen zu großer Vielfalt im Aussehen.
Das Markenzeichen jeder Ragdoll bleibt jedoch die intensiv blaue Augenfarbe. Die mandelförmigen, weit gesetzten Augen verleihen der Katze einen ausdrucksstarken und zugleich sanften Ausdruck.
- Wie groß werden Ragdoll Katzen?
Ragdolls gehören zu den größten Hauskatzen. Kater wiegen oft 6 bis 9 kg, Kätzinnen 4 bis 6 kg. Die Schulterhöhe beträgt etwa 30 bis 40 cm.
Wie pflegeintensiv ist eine Ragdoll in der Haltung?
Die Pflege einer Ragdoll ist zwar weniger aufwendig als bei Perserkatzen, aber dennoch sollte das seidig-glänzende Fell regelmäßig gebürstet werden. Zwei- bis dreimal pro Woche reichen in der Regel aus, um lose Haare zu entfernen und Verfilzungen zu vermeiden. In der Fellwechselzeit empfiehlt sich allerdings eine tägliche Pflege.
Zusätzlich empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle und Reinigung der Ohren, Augen und Krallen. Ragdolls sind aufgrund ihrer Kopfform etwas anfällig für tränende Augen – Augenpflege-Produkte können hier unterstützen. Krallen solltest du etwa alle zwei bis drei Wochen schneiden.
Gute Ernährung ist essenziell – gerade weil Ragdolls zu Übergewicht neigen können. Achte auf eine ausgewogene Ernährung, möglichst mit einem hohen Fleischanteil ohne unnötige Füllstoffe. Einige Züchter oder Halter empfehlen auch, die Ernährung teilweise auf hochwertiges Nassfutter oder BARF umzustellen.
Ragdolls sind keine besonders aktiven Katzen, doch sie brauchen dennoch geistige und körperliche Anregung. Kletterbäume, Intelligenzspielzeug und gemeinsames Spielen sind wichtig, um deinen Stubentiger gesund und zufrieden zu halten. Übrigens: Viele Ragdoll Kitten lieben es, zu apportieren! Auch das Clickertraining eignet sich hervorragend für die Beschäftigung und Stärkung der Bindung zu deiner Katze.

Welche gesundheitlichen Aspekte sind bei der Ragdoll wichtig?
Ein spannender Punkt bei der Ragdoll: Sie wird manchmal scherzhaft als die „Hund unter den Katzen“ bezeichnet – wegen ihrer hohen Menschenbezogenheit. Besonders faszinierend ist das „schlaffe Hängen“, das der Rasse ihren Namen gab – es ist keine Krankheit, sondern Ausdruck von Vertrauen und Entspannung.
Gesundheitlich solltest du auf eine seriöse Aufzucht achten. Leider gibt es – wie bei vielen beliebten Rassen – auch unseriöse Anbieter, die Tiere ohne Gesundheitsvorsorge und Gentests verkaufen. Seriöse Ragdoll Kitten Breeders achten besonders auf genetisch freie Linien bezüglich:
- Hypertropher Kardiomyopathie (HCM) – eine teils erbliche Herzkrankheit
- PKD (Polyzystische Nierenerkrankung)
- Degenerative Myelopathie – eine neurologische Erkrankung
Ein seriöser Züchter führt diese Gentests bei Elterntieren durch und kann dir entsprechende Nachweise zeigen.
- Was ist das Besondere an Ragdoll Katzen?
Ragdolls sind extrem verschmust, menschenbezogen und ausgeglichen – ideale Familienkatzen.
Ist die Ragdoll die richtige Katze für die Wohnungshaltung?
Viele Katzenliebhaber stehen früher oder später vor der Frage: Muss eine Katze unbedingt Freigang haben? Bei Ragdolls ist die Antwort ziemlich klar: nein, nicht unbedingt. Die Ragdoll eignet sich hervorragend für die Wohnungshaltung – vorausgesetzt, du gestaltest ihr Zuhause katzengerecht und spannend.
Warum das so ist? Zum einen sind Ragdolls aufgrund ihres sanften Wesens recht häuslich. Sie neigen nicht dazu, weite Strecken zu erkunden oder sich übermäßig nach draußen zu sehnen. Zum anderen fehlt ihnen oft das starke Jagdverhalten, das andere Rassen zum Streunen animiert. Ihr Fokus liegt eindeutig auf dir – daher fühlen sie sich in einer Wohnung mit engem Menschenkontakt sehr wohl.
Allerdings: Auch in der Wohnung brauchen sie Beschäftigung. Ein großer Kratzbaum, Fenstersitze mit Aussicht, Intelligenzspielzeug und regelmäßiges Spielen mit dir sind Pflicht. Sie lieben zum Beispiel das Spiel mit der Federangel oder Rascheltunneln. Einige Ragdolls lassen sich sogar für Clickertraining oder kleine Kunststücke begeistern – sie sind klug und lernwillig.
Was ich dir wärmstens empfehle, ist ein gesicherter Balkon oder sogar ein katzensicherer Garten – beides wird von den Fellnasen mit Begeisterung angenommen. Frische Luft, Sonne und spannende Gerüche tun auch Wohnungskatzen gut und sorgen für Abwechslung. Achte jedoch unbedingt auf die Sicherheit: Ragdolls sind keine typischen Fluchtkünstler, aber auch keine absolut ungefährdeten Stubenhocker.

Welche Nachteile hat die Ragdoll-Rasse?
So liebevoll und sanft Ragdolls auch sind – es gibt auch ein paar Aspekte, die du bedenken solltest. Zum einen brauchen Ragdoll-Katzen sehr viel Nähe. Eine Einzelhaltung ohne ausreichend zeitintensiven Kontakt kann zu Verhaltensstörungen führen. Sie sind auf Gesellschaft angewiesen – sei es ein Artgenosse oder ein sehr präsenter Mensch.
Auch der geringe Bewegungsdrang kann zum Problem werden: Ragdolls sind gemütlich und veranlagt, schnell übergewichtig zu werden. Eine bewusst aktive Lebensgestaltung durch Spiel, Anreize und gutes Futtermanagement ist deshalb wichtig.
Ein weiterer Nachteil: Trotz der pflegeleichteren Fellstruktur bleibt regelmäßiges Bürsten Pflicht. Bei mangelnder Pflege kann es zu Verfilzungen insbesondere im Hals-, Achsel- und hinteren Rückenbereich kommen.
Zudem solltest du dich auf regelmäßige Tierarztkosten einstellen, insbesondere für Vorsorgeuntersuchungen, Impfungen und bei genetischen Vorbelastungen. Wer auf Qualität bei der Anschaffung achtet, spart später teure Behandlungen.
- Ist Ragdoll eine Wohnungskatze?
Ja, Ragdolls sind bestens für die Wohnungshaltung geeignet – solange sie genug Spiel, Zuwendung und Platz bekommen.
Was solltest du dir merken?
Die Ragdoll ist viel mehr als eine hübsche Katze mit langem Fell und blauen Augen. Sie ist eine treue Gefährtin, immer freundlich, immer präsent – und das Herzstück vieler Katzenliebhaberhaushalte. Ihre Anhänglichkeit, Gelassenheit und Intelligenz machen sie zu etwas ganz Besonderem.
Wenn du dich für eine Ragdoll entscheidest, holst du dir nicht nur eine Katze ins Haus – du gewinnst eine Freundin fürs Leben. Ihre ruhige Art passt gut zu Familien, Singles, Senioren und allen, die eine tiefe Bindung zu ihrer Katze eingehen möchten.
Vielleicht liegt ja auch genau darin ihr Zauber: in ihrer stillen Präsenz, ihrem weichen Fell und ihrem unerschütterlichen Vertrauen.
Häufig gestellte Fragen
Wie alt werden Ragdoll Katzen?
Ragdoll Katzen werden in der Regel 12 bis 17 Jahre alt, manche sogar älter.
Was kostet eine Ragdoll Katze?
Eine Ragdoll Katze vom seriösen Züchter kostet meist zwischen 800 und 1.500 Euro, je nach Abstammung und Zuchtziel.
Wie groß werden Ragdoll Katzen?
Ragdolls gehören zu den größten Hauskatzen. Kater wiegen oft 6 bis 9 kg, Kätzinnen 4 bis 6 kg. Die Schulterhöhe beträgt etwa 30 bis 40 cm.
Was ist das Besondere an Ragdoll Katzen?
Ragdolls sind extrem verschmust, menschenbezogen und ausgeglichen – ideale Familienkatzen.
Ist Ragdoll eine Wohnungskatze?
Ja, Ragdolls sind bestens für die Wohnungshaltung geeignet – solange sie genug Spiel, Zuwendung und Platz bekommen.

Julia Linke
Schon seit meiner Kindheit begleiten mich Katzen auf jedem Schritt, sowohl Zuhause, als auch im Stall bei den Pferden. Und so dauerte es nicht lange, bis ich mich während meines Studiums in zwei kleine Siamkatzen verliebte, die später die Namen Bonnie und Lilo bekommen sollten. Da ich Allergikerin bin, kamen nur wenige Rassen in Frage und da sind Siamkatzen das perfekte Match.
Als Katzenmama und -expertin bekommst du von mir regelmäßig News und Ratgeber aus der Katzenwelt. Bei Fragen und Anmerkungen kannst du mir jederzeit unter j.linke@ecats.de schreiben.
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